Mit seiner Mutter und seiner Frau wollte er die Lebensversicherung kassieren!
55-Jähriger täuscht seinen eigenen Tod vor - jetzt muss er in den Knast

Vier Millionen Euro wollte das Ehepaar kassieren!
Dafür haben sie ein Bootsunglück vorgetäuscht und sich bei der Mutter des Angeklagten versteckt. Das Geld haben sie nie gesehen. Dafür stehen sie aber schon zum zweiten Mal vor Gericht.
„Das Ganze war aus heutiger Sicht total hirnrissig“
Der 55-Jährige muss drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Seine Frau kommt mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon. Dieses Urteil spricht das Landgericht Kiel am Mittwoch (13. März). Die beiden Angeklagten nehmen die Verkündung regungslos hin. Die Verteidigung plädierte am Freitag noch auf Freispruch und will jetzt Revision einlegen.
Das Ehepaar war in 14 Fällen wegen versuchten Betruges angeklagt und räumt die Taten auch ein. Der Angeklagte lässt über seinen Anwalt mitteilen: „Das Ganze war aus heutiger Sicht total hirnrissig.“ Sein Motiv: Geldsorgen. Er habe in den USA untertauchen wollen, anstatt auf Kosten seiner Mutter zu leben.
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Im Video: Bereits 2021 stand das Ehepaar in Kiel vor Gericht
BGH hat Freisprüche aufgehoben
Es ist das zweite Urteil in dem Fall. Bereits im Februar 2021 stand das Ehepaar vor Gericht. Für den vorgetäuschten Bootsunfall gab es damals eine Bewährungsstrafe. Laut Gericht sei die Vorarbeit „trotz der akribischen Vorarbeit dilettantisch“ gewesen. Daher sei der Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.
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Von den 13 weiteren Vorwürfen wurden sie aber freigesprochen. Die Begründung damals: Sie hätten ohne Sterbeurkunde nicht mit Auszahlungen rechnen können. Der Bundesgerichtshof hat darin aber gewerbs- und bandenmäßigen Betrug gewittert und die Freisprüche aufgehoben.
Festnahme in Niedersachsen
Im Sommer 2018 hatte das Paar ein Bootsunglück auf der Ostsee vorgetäuscht, um eine Versicherungssumme von stolzen vier Millionen Euro zu kassieren. Daraufhin hat sich der vermeintliche Tote bei seiner Mutter im niedersächsischen Schwarmstedt versteckt, wo die Polizei ihn letztendlich ausfindig gemacht und festgenommen hat.
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