Nach Festnahme von mutmaßlicher Entführerin
Karl Lauterbach im RTL-Interview: "Ich fühle mich gut geschützt und dabei belasse ich es“
Die sogenannten „Reichsbürger“ erkennen die Institutionen der Bundesrepublik nicht an. Eine Mittsiebzigerin aus diesem Milieu soll gemeinsam mit mehreren Männern geplant haben, Karl Lauterbach zu entführen. Sie wurde jetzt verhaftet.
Im RTL-Interview betont Lauterbach, dass er sich insgesamt gut geschützt fühlt und sich durch die Nachricht einer geplanten Entführung nicht beeinträchtigen lasse. „Das verändert meine Arbeit überhaupt nicht. Ich mache meine Arbeit, wie ich sie sonst auch machen würde“, so Lauterbach.
Lese-Tipp: Was Karl Lauterbach beim Thema Corona wirklich bestürzt
"Ich mache meine Arbeit und fertig. Ich fühle mich gut geschützt"
Lauterbach dankte in dem Zusammenhang dem Bundeskriminalamt, dessen Mitarbeiter ihn schützen: „Das ist keine Kleinigkeit, das wissen wir anzuerkennen.“ Gefragt danach, ob Lauterbach sich Sorgen über seine Sicherheit mache, sagte der SPD-Politiker: „Mir machen andere Dinge mehr aus, muss ich sagen. Ich mache meine Arbeit und fertig. Ich fühle mich gut geschützt und dabei belasse ich es.“
Lesetipp: "So Karlchen jetzt pass mal auf" - Hass und Gewalt gegen Politiker
Am Donnerstag hatte die Bundesanwaltschaft eine ältere Frau wegen Terrorverdachts festnehmen lassen. Die Frau habe eine übergeordnete Stellung im administrativen Teil jener staatsfeindlichen Gruppierung innegehabt, die im April aufgeflogen war, teilte die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mit.
So machte die Deutsche der Mitteilung zufolge unter anderem Vorgaben, um die Pläne der Gruppierung voranzutreiben und zu koordinieren. Sie sei beim Besorgen von Waffen und Sprengstoff eingebunden gewesen, habe wiederholt eine rasche Umsetzung des Vorhabens eingefordert und konkrete Terminvorstellungen genannt. Sie soll zudem mit potenziellen Vereinigungsmitgliedern Rekrutierungsgespräche geführt haben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist sie eine pensionierte Lehrerin. Die 75-jährige Theologin soll 2006 aus dem Schuldienst ausgeschieden sein.
Gruppe wollte Sturz der Demokratie herbeiführen
Die Frau verfolge eine Ideologie, die das Grundgesetz und die staatliche Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ablehne, hieß es. Vielmehr existiere nach diesen Vorstellungen das Deutsche Reich auf Grundlage der Verfassung von 1871 weiter. Vier mutmaßliche Komplizen, allesamt Deutsche aus Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz), Falkensee bei Berlin sowie aus den Kreisen Ammerland (Niedersachsen) und Landshut (Bayern), waren am 13. April festgenommen worden. Knapp zwei Wochen später übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.
Die Gruppierung hatte es sich laut Bundesanwaltschaft zum Ziel gesetzt, bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen und damit letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen. „Hierzu war geplant, einen bundesweiten "Black Out" durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen zur Stromversorgung herbeizuführen“, hieß es. (psa/eku/dpa)
Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist
Spannende Dokus und mehr
Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.
Außerdem zur aktuellen politischen Lage: „Krieg in der Ukraine – So hilft Deutschland“ und „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“
Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.