12. Januar 2022 - 19:46 Uhr
von Kathrin Hetzel
Hass, Hetze und die generelle Gewaltbereitschaft gegen Politikerinnen und Politiker ist in der Corona-Pandemie immer häufiger ein Thema. Sehr offen zeigen manche ihren Unmut über neue Corona-Maßnahmen oder die generelle Corona-Politik der Bundesregierung. Ob in den zahlreichen Coronademonstrationen oder im Netz. In den Kommentarspalten der Sozialen Medien greifen sie dabei die – für sie verantwortlichen – Politikerinnen und Politiker auch direkt an, werden persönlich und beleidigend. Direkte Drohungen hatte es in der letzten Zeit auch schon gegen die Ministerpräsidenten Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern) und Michael Kretschmer (Sachsen) gegeben.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gerät immer wieder ins Visier von Hass und Hetze: Jetzt hat er in den Sozialen Medien einige dieser sehr persönlichen Kommentare veröffentlicht.
Lauterbach bekommt Anfeindungen wegen Corona-Politik
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stand schon vor seinem jetzigen Posten als Minister beim Thema Corona in der Öffentlichkeit. Mit seiner klaren Meinung und seinen direkten und teilweise scharfen Forderungen löst er bei einigen Menschen immer wieder Hass und Hetze aus.
Jetzt hat Lauterbach einige Kommentare aus den sozialen Medien öffentlich gemacht. Der SPD-Politiker droht Urhebern solcher Kommentare "wo angemessen" mit einer Anzeige. "Hass, Gewalt und Drohungen weniger Gewaltbereiter werden den Staat und die überwältigende Mehrheit vernünftiger und liebenswürdiger Menschen nicht beeindrucken.", schreibt er auf Twitter.
Öffentlich gemacht hatten die Kommentare auch "Die Insider". Die Recherchegruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hetze im Netz sichtbar zu machen und öffentlich anzuprangern. In den Kommentaren der Facebook-Gruppe "Wir für Deutschland, aber normal" wird Lauterbach beleidigt und bedroht: "Werde dich in Berlin besuchen und glaube mir ich komme dann nicht allein," schreibt ein User.
Dass solche Drohungen nicht nur im Internet stattfinden, sondern auch direkt zu Gewaltakten führen können, hat sich in den letzten Wochen immer wieder gezeigt. So gab es auf Lauterbachs Büro in Köln schon mehrfach Attacken. Anfang des Jahres wurde sein Auto von Unbekannten mit Farbe übergossen.
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Corona-General braucht Personenschutz
Neben Lauterbach werden auch andere Politikerinnen und Politker von radikalen Gegnern bedroht. Zuletzt waren noch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ins Visier von radikaler Hetze geraten. Gegen sie hatte es unter anderem Todesdrohungen gegeben.
Nach einem SPIEGEL-Bericht muss auch der Leiter des Corona-Krisenstabes, General Breuer von Personenschützern während öffentlichen Auftritten bewacht werden. Der General ist noch nicht lange im Amt, doch steht er schon jetzt unter Personenschutz. Laut Spiegel-Informationen gilt er als besonders gefährdet für Übergriffe durch Coronaleugner, daher werde Breuer bei seinen Auftritten von Feldjägern der Bundeswehr begleitet. Breuer ist seit Dezember Leiter des neuen Corona-Krisenstabs. Dieser soll helfen, Deutschland aus der Pandemie zu bringen. (khe)
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