Überlebender des Seilbahn-Unglücks in ItalienEitan (5) malt sich gemeinsam mit Mama, Papa und kleinem Bruder

Eitan malt seine Familie
Die Kita-Erzieherin des kleinen Eitan zeigt ein Bild, das der Junge vor dem Seilbahnunglück von seiner Familie gemalt hat.
Milano Pavia News

Hier war die Familie noch zusammen. Hier waren sie noch zu viert. Eitan zeichnete sich gemeinsam mit seiner Mama, seinem Papa und seinem kleinen Bruder. Sie stehen alle nebeneinander. Seiner Mama malte der Junge ein großes Herz auf die Brust. Dieses Bild ist aus einer Zeit vor dem tragischen Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore in Italien. Kita-Erzieherin Marina Fiori zeigt dem italienischen Sender „Milano Pavia News“ Zeichnungen von Eitan, aus einer Zeit, als Welt des Fünfjährigen noch in Ordnung war.

Eitan (re) mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2).
Eitan (re) mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2).
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Der Name Eitan bedeutet Kraft

Erzieherin Marina Fiori wartet gemeinsam mit Eitans Kita-Freunden auf die Rückkehr des Fünfjährigen: „Wir erhoffen uns, Eitan mit allem was uns zur Verfügung steht, zu unterstützen. Wir haben Luftballons aufgehängt, damit Eitan sehen kann, dass wir ihn erwarten und dass wir ihn lieb haben und ihm nahestehen. Er braucht vor allem Kraft, wie sein Name schon sagt. Denn der bedeutet übersetzt Kraft“, sagt die Erzieherin dem italienischen Sender. Vor allem seine Kita-Freunde vermissen ihn sehr. Sie haben eine große blaue Luftballongirlande für ihn aufgehängt auf der steht: „Willkommen zurück Eitan“.

Vor wenigen Tagen erst ist der Fünfjährige aus dem Krankenhaus entlassen worden. Nach dem Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore ist Eitan der einzige Überlebende. Die Gondel stürzte aus 20 Metern Höhe in die Tiefe, 14 Menschen starben bei dem Unglück. Unter ihnen waren Eitans Eltern, sein zweijähriger Bruder und seine Ur-Großeltern. Heute weiß man, dass die Notbremse von den Betreibern manipuliert worden ist, weswegen es zum Absturz kam. (mca)

Kita-Freunde beten jeden Tag für Eitan

„Wir erklären den Kindern, dass Eitan eine sehr schwierige Zeit durchmachen muss, beten täglich gemeinsam mit ihnen“ erklärt eine Erzieherin der Kita M. Paola Canziani. Außerdem haben sie ein Spendenkonto eingerichtet, da sie Eitan nicht nur im Hier und Jetzt helfen möchten, sondern auch in der Zukunft. Der Fünfjährige ist jetzt eine Waise. Seine Tante und Großeltern kümmern sich um ihn. Er wird von Fachärzten psychologisch betreut.

Zeichnungen von Eitan vor dem Unglück zeigen die glückliche Familie aus der Sicht des Fünfjährigen. Marina Fiori holt ein Bild aus Eitans Mappe, das er malte. Darauf sind er und seine Familie noch vereint.

„Eitan ist ein sehr glückliches Kind, anderen Kindern gegenüber sehr aufgeschlossen. Er ist ja erst vor einem Jahr hierher gezogen und hat schnell Anschluss gefunden. Auch zu uns Erziehern war Eitan immer sehr herzlich“, sagt Marina Fiori. Jetzt hoffe sie, dass Eitan bald in die „gelbe Gruppe“ zurückkehren könne, um zumindest einen kleinen Teil seines Alltags wieder so zu leben, wie zuvor.