Globales Netzwerk von Sadisten aufgedecktJunge Makaken zu Tode gequält und gefilmt – zwei Frauen des Affenfolterrings angeklagt

Zwei japanische Makaken drücken sich am 17.8.2000 an einen großen Eisblock, den die Pfleger im Ueno-Zoo in Tokio wegen der großen Hitze in ihrem Gehege aufgestellt haben. Das Thermometer ist in diesen Tagen in der japanischen Hauptstadt auf über 30 Grad gestiegen.
Die Affen haben Schreckliches durchgemacht (Symbolbild).
dpa, epa_afp_Tsuno

Die Tiere haben Schreckliches durchgemacht!
Es sind unfassbare Fälle, die die BBC aufgedeckt hat: Sadisten haben Filme erstellt, in denen zu sehen ist, wie sie junge Affen misshandeln, foltern und vor laufender Kamera töten. Im Zusammenhang mit dem entsetzlichen Affenfolterring sind jetzt auch zwei britische Frauen angeklagt worden.

Sadisten bezahlten Indonesier für brutale Tierquälerei

Es geht um eine Gruppe, die ihre Community im Netz mit grauenvollen Videos zufriedenstellen wollte. BBC kam den Tierquälern nach einer einjährigen Recherche auf die Schliche. Ein globales Netzwerk von Sadisten bezahlte Indonesier dafür, junge Makaken vor laufender Kamera zu foltern und zu töten.

Zu den Angeklagten gehören unter anderem die Britinnen Holly L. (37) aus Kidderminster und Adriana O. (55) aus Upton-upon-Severn, weil sie einen obszönen Artikel veröffentlicht und einer geschützten Art unnötiges Leid zugefügt haben sollen. Holly L. soll sogar einige der extremsten Videos mitproduziert haben.

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Rädelsführer Michael M. wird „Folterkönig“ genannt

Als Rädelsführer des weltweiten Affenfolternetzwerks gilt Michael M. (50), der auch „Torture King“ (Folterkönig) genannt wird. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn, in mehreren Gruppenchats der Messaging-App Telegram Ideen für sadistische Foltervideos gesammelt zu haben. Im Anschluss habe er Videoproduzenten in Indonesien damit beauftragt, die Ideen gegen Geld in die Tat umzusetzen. Dabei sollen auch Affenbabys getötet worden sein.

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Michael M. wurde im US-Bundesstaat Virginia wegen der Verschwörung zur Erstellung und Verbreitung von Tierquälereivideos angeklagt. Er will sich dem Bericht zufolge schuldig bekennen, ihm drohen fünf Jahre Haft. In einem Gespräch mit den BBC-Ermittlern hatte Michael M. letztes Jahr seine Rolle im Folternetzwerk eingeräumt. Er beschrieb sich dabei als „König dieser wahnsinnigen Welt“.

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Anklagen gegen weitere Schlüsselakteure des Affenfolternetzwerks erwartet

Die BBC geht davon aus, dass bald Anklagen gegen weitere Schlüsselakteure des Affenfolternetzwerks folgen. Nach den Ermittlungen des Senders wurden 2023 weltweit Ermittlungen gegen mindestens 20 Personen eingeleitet. (gsc/bst)