Ihr Zustand verschlechterte sich binnen weniger Stunden
Juliana (21) entkommt nur knapp dem Tod! Hautausschlag entpuppt sich als seltene Krankheit

„Ich war nur Minuten vom Tod entfernt“, erzählt die 21-jährige Juliana Pascarella und erinnert sich an bange Stunden im April 2020. Damals machen sich von jetzt auf gleich kleine rote Punkte an ihrem Körper bemerkbar. Ein harmloser Ausschlag? Von wegen! Innerhalb von nur 15 Minuten verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand dramatisch, sie wird ins Krankenhaus eingeliefert. Dort erhält sie eine schockierende Diagnose: Sie hat eine seltene Erkrankung namens ITP. Was dahintersteckt.
Hautausschlag, blaue Flecken und Nasenbluten: Was haben die mysteriösen Symptome zu bedeuten?
Zunächst ist Juliana Pascarella felsenfest davon überzeugt, dass sie einfach nur einen fiesen Hautausschlag am Körper hat. Doch dann geht es plötzlich mit ihrem Gesundheitszustand rapide bergab: Ihr Körper schwillt an, überall bilden sich blaue Flecken. Die heute 21-Jährige bekommt Nasenbluten, das kaum zu stoppen ist und an ihrer Unterlippe bildet sich ein mysteriöser Schorf. Was hat es mit diesen Symptomen auf sich?
Juliana wird in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Dort stellen die Ärzte fest: Sie leidet an idiopathischer thrombozytopenischer Purpura (ITP), einer seltenen Bluterkrankung, bei der durch eine Fehlfunktion des Immunsystems nicht genügend Thrombozyten vorhanden sind. Die Krankheit sorgt dafür, dass Betroffene leichter Blutergüsse bekommen, außerdem kann es vermehrt zu Zahnfleischbluten kommen. Im schlimmsten Fall endet eine Episode mit inneren Blutungen, die der Patient nicht überlebt.
Auch in Julianas Fall wäre es fast so weit gekommen: „Das Wissen, dass mein Gehirn jeden Moment bluten und ich sterben könnte, hat mir eine neue Perspektive offenbart“, erzählt die Studentin gegenüber „NeedToKnow.online.“ Der Hämatologe, so sagt sie, habe ihr erklärt, dass sie von Glück reden könne, keine inneren Blutungen gehabt zu haben – wäre sie nicht rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht worden, wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, dass sie nicht hätte gerettet werden können und innerlich verblutet wäre.
Diagnose ITP: Juliana ist froh darüber, endlich zu wissen, was mit ihr los ist
Die finale Diagnose habe sie fast etwas erleichtert, erzählt die junge Frau, endlich habe sie Antworten erhalten: „Ich wusste jetzt, wieso die Punkte auf meiner Haut auftraten und warum ich mich in letzter Zeit so krank und schwach gefühlt hatte“, so die 21-Jährige. Einzig die Ursache für die seltene Erkrankung sei gänzlich unklar.
Pascarella wurde im Krankenhaus sofort behandelt. „Das Leben mit ITP kann wirklich beängstigend sein“, sagt sie. Medizinisch gesehen stehe das ‘I’ im Namen der Krankheit für ‘ideopathisch’ – das bedeute, dass die Ärzte die Ursache der Krankheit nicht kennen würden. „Das macht es etwas schwieriger zu verstehen, warum mein Körper nicht genügend Blutplättchen gebildet hat. Und das macht es noch schwieriger, einen weiteren Anfall zu verhindern.“ Dennoch, so sagt sie, gehe es ihr gut – abgesehen von der ständigen Angst, in der sie lebe. „Wenn ich mich einen Tag müde oder krank fühle, wittere ich sofort wieder die Gefahr, dass eine weitere Episode ansteht.“
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"Achten Sie immer darauf, wie Sie sich körperlich fühlen!"
Ihre Erfahrungen teilt sie auf TikTok. Eines ihrer Videos, in denen sie über ITP spricht, wurde bereits mehr als zwei Millionen Mal angeklickt. „Ich habe erkannt, dass das Leben nicht garantiert ist und ich das Beste aus dem machen muss, was mir das Universum zur Verfügung gestellt hat.“ Sie erzählt, dass sie sich um ihren Körper kümmern wolle, schließlich habe sie auf die harte Tour gelernt, wie wichtig es ist, auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören.
Genau das möchte die Studentin aus Virginia auch anderen mit auf den Weg geben. „Unser Gehirn sagt unserem Körper, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Und wenn wir nicht aufpassen oder es einfach abtun, kann es lebensbedrohlich sein. Achtet immer darauf, wie ihr euch körperlich fühlt. Wenn ihr den Eindruck habt, dass etwas nicht in Ordnung ist, sucht einen Arzt auf, stellt Fragen, recherchiert. Und – was am wichtigsten ist – kümmert euch um euch selbst und lasst euch behandeln, bevor es zu spät ist.“ (vdü)