Tier zerfleischte Joggerin in ÖsterreichZur Bestie erzogen oder wegen Krankheit ausgeflippt? Was die Obduktion von Killerhund Elmo ergeben hat

Der Halterin drohen drei Jahre Haft!
„Regelrecht zerfleischt“ hat American Staffordshire Terrier Elmo eine 60-jährige Joggerin in Österreich Anfang Oktober. Obwohl sich seine Besitzerin noch dazwischenwirft, kann sie den Kampfhund nicht stoppen. Die Behörden schläfern das Tier ein. Eine Obduktion soll klären, ob es möglicherweise krank war und somit nicht für den Angriff verantwortlich ist. Das Ergebnis dürfte der Halterin nicht gefallen.
Kampfhund Elmo aus Österreich: Das sagt der Obduktionsbericht
Der Kampfhund richtete die Joggerin so übel zu, dass sie nur anhand ihrer Kleidung identifiziert werden konnte. Ein Polizist, Nachbarn und Familienangehörige mussten nach dem Anblick der Leiche psychologisch betreut werden. Nach der tödlichen Attacke stand im Raum, dass Elmo etwa einen Gehirntumor oder Tollwut gehabt haben könnte. Dies hätte seine Aggression möglicherweise erklären und die Besitzerin entlasten können.
Doch das Ergebnis der Obduktion spricht klar dagegen. „Es gibt keine Auffälligkeiten“, zitiert österreichischen Zeitung „Heute“ Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Sie ermittelt gegen die Halterin wegen fahrlässiger Tötung.
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Wurde Kampfhund Elmo aggressiv erzogen?
Als es zu dem Angriff kam, hatte die Frau Elmo an der Leine, einen Maulkorb trug er nicht. In Oberösterreich ist die Haltung dieser Hunderasse auch mit keinen besonderen Auflagen verbunden. Für einzelne Rassen gilt die Maulkorbpflicht nur dann, wenn sie von den Behörden als auffällig eingestuft wurden, weil sie Menschen oder Tiere bereits bedroht haben. Bei dem Versuch, das Tier von der Joggerin wegzuzerren, wurde die Besitzerin selbst leicht verletzt.
Nach Informationen der Tierschutzorganisation „Pfotenhilfe Lochen“ soll Elmo eine Schutzhundeausbildung absolviert haben. Dabei soll ihm angeblich gezielt beigebracht worden sein, Menschen anzugreifen. Die Organisation teilte dazu Screenshots, die von der Social Media Seite der Halterin stammen sollen und die angeblich Elmo bei seinem Training zeigen. Ihre Seite wurde inzwischen offenbar gelöscht. Ob der Hund dieses Training wirklich durchlaufen hat, ist bislang nicht offiziell bestätigt. Sollte es im Zusammenhang mit dem Angriff stehen, drohen der Halterin bis zu drei Jahre Gefängnis.
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Tödlicher Angriff auf Joggerin in Österreich: War Elmo nicht der einzig beteiligte Kampfhund?
Die Behörden ermitteln laut Medienberichten derzeit aber auch, ob neben Elmo noch andere Hunde zugebissen haben könnten. Die Besitzerin gab in ihrer Vernehmung an, insgesamt drei American Staffordshire Terrier ausgeführt zu haben. Das berichtet „20 Minuten Online“. Demnach soll am Tatort ein Maulkorb gefunden worden sein.
Ein DNA-Abgleich soll jetzt klären, welcher Hund die Joggerin wie oft gebissen hat. Es könnte allerdings rund drei Monate dauern, bis das Ergebnis vorliegt. (sbl)
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