Kampfhund darauf gedrillt, Menschen anzugreifen?

Hund zerfleischt Joggerin in Österreich: Wurde Elmo zur Bestie erzogen?

03.10.2023, Österreich, Naarn: Kerzen und Blumen liegen an dem Unfallort, an dem es zu einer tödlichen Hundeattacke kam. In Österreich ist eine Frau beim morgendlichen Joggen von einem Hund zu Tode gebissen worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, erlitt die 60-Jährige bei dem Vorfall mehrere Verletzungen. Als der Notarzt eintraf, war sie bereits tot. Das Tier, ein American Staffordshire Terrier, wurde auf Anordnung der Bezirksbehörde eingeschläfert. Foto: Team Fotokerschi/Kerschbaummay/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Anwohner sind von der brutalen Hundeattacke entsetzt.
nko sbr, dpa, Kerschbaummay

Schock-Starre nach der brutalen Kampfhund-Attacke in Österreich!
Die Joggerin (60) wurde von dem American Staffordshire Terrier so brutal zugerichtet, dass sie nur anhand ihrer Kleidung identifiziert werden konnte. Nun kommen mehr Details ans Licht. Offenbar soll der Kampfhund Elmo darauf trainiert worden sein, Menschen anzugreifen. Auch Anwohner und Bekannte der Joggerin sind entsetzt – sie teilten ihre Ängste im RTL-Interview.

Kampfhund Elmo zerfleischt Joggerin - selbst Besitzerin konnte ihn nicht wegzerren

Das ist passiert: Auf einem Feldweg in Naarn joggt eine Frau (60) an der Hundebesitzerin und Elmo vorbei. Plötzlich verfällt Kampfhund Elmo in einen Blutrausch. Er befand sich an der Leine seiner Besitzerin, trug aber keinen Maulkorb. Elmo beißt immer wieder zu. Seine Besitzerin versucht noch, ihn von der Joggerin wegzuzerren – doch vergeblich. Als der Notarzt eintrifft, ist die Frau bereits tot. Elmo wird kurz darauf eingeschläfert.

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Anwohner aus dem Ort Naarrn haben sich im RTL-Interview zu dem grausamen Vorfall geäußert. Im Video sehen sie, was ihnen nach der Attacke durch den Kopf geht.

Wurde Kampfhund Elmo aggressiv erzogen?

02.10.2023, Österreich, Naarn: Ein Feldweg in Naarn. In Österreich ist eine Frau beim Joggen von einem Hund zu Tode gebissen worden. Foto: Fotokerschi.At/Taras Panchuk/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auf diesem Feldweg in Naarn wurde die Joggerin von Kampfhund Elmo totgebissen.
mtf,hkt pat, dpa, Taras Panchuk

Hatte Kampfhund Elmo ein aggressives Wesen – ist möglicherweise die Erziehung durch seine Halterin schuld an dem Vorfall? Geklärt ist das nicht. Doch nach Informationen der Tierschutzorganisation „Pfotenhilfe Lochen“ soll Elmo eine Schutzhundeausbildung absolviert haben. Dabei soll ihm angeblich gezielt beigebracht worden sein, Menschen anzugreifen. Die Organisation teilte dazu Screenshots – die von der Social Media Seite der Halterin stammen sollen und die angeblich Elmo bei seinem Training zeigen. Ihre Seite wurde inzwischen offenbar gelöscht. Ob Elmo dieses Training wirklich durchlaufen hat, ist bislang nicht offiziell bestätigt.

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Laut Hundetrainer Stefan Engels aus Köln ist ein solches Schutzhundetraining für Rassen wie dem American Staffordshire Terrier zumindest in NRW per Gesetz verboten. Dennoch sollten Hunde nicht nur wegen ihrer Rasse beurteilt werden, findet er. Allein dadurch lasse sich die Aggression nicht einschätzen. Man müsse stattdessen jeden Hund individuell betrachten, sein Wesen wie aber auch das Verhalten des Hundehalters.

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Tödliche Hunde-Attacke: Österreich will Regeln überdenken

Die Landespolitik will nach dem grausamen Vorfall nun das Gesetz zur Hundehaltung überprüfen. Fest steht: In Oberösterreich ist die Haltung dieser Hunderasse mit keinen besonderen Auflagen verbunden. Für einzelne Hunde gilt Maulkorbpflicht nur dann, wenn sie von den Behörden als auffällig eingestuft wurden, weil sie Menschen oder Tiere bereits bedroht haben. Elmo sei zuvor jedoch nicht aggressiv aufgefallen, so der Bürgermeister der Gemeinde, Martin Gaisberger. Nicht überall in Österreich gibt es jedoch die gleichen Regeln – den in drei anderen Bundesländern ist die Haltung von potenziell gefährlich eingestuften Rassen wie American Staffordshire Terrier eine Genehmigung oder Hundeführerscheinprüfung notwendig. Oberösterreich gehört nicht dazu: Dort müssen alle Hundebesitzer einen Kurs absolvieren.

Noch schärfer sind die Regeln zur Haltung dieser Hunderasse in Deutschland. Hier ist es generell verboten, American Staffordshire Terrier einzuführen. Die Haltung dieser Kampfhunde ist in den meisten Bundesländern von Deutschland nur mit Genehmigung von Behörden erlaubt. In Brandenburg und Bremen darf die Rasse gar nicht gehalten werden. Dennoch ist die Einstufung von Hunderassen umstritten. (ibü mit dpa)