Rettung vor der Küste JapansIm Eis eingeschlossene Orcas haben sich offenbar befreit

Alles spricht für ein Happy End:
Rund zehn Orcas, die vor der Küste Japans im Eis gefangen waren, sind dort nicht mehr zu sehen. Die Behörden gehen davon aus, dass sich die Schwertwale befreien konnten.
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Orcas vor Hokkaido nicht mehr zu sehen

Die Tiere seien vor der Küste von Japans nördlicher Insel Hokkaido seit Mittwochmorgen nicht mehr gesichtet worden, berichtet der japanische TV-Sender NHK. Beamte der Stadt Rausu hätten ab etwa 8:30 Uhr rund 90 Minuten lang nach den Orcas gesucht, sie aber nicht ausfindig machen können. Die Beamten hoffen demnach, dass die Schwertwale aus ihrem eisigen Gefängnis entkommen konnten: Die Eisschollen schienen sich am Mittwoch zu lockern, was für einen glücklichen Ausgang des Orca-Dramas spricht.

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Japan: Auch Schwertwal-Kälber im Eis eingeschlossen

Am Dienstag war ein Video aufgetaucht, das die Tiere zusammengepfercht und um Luft ringend zwischen den Eisschollen zeigt: rund einen Kilometer vor der Stadt Rausu auf der Halbinsel Shiretoko. Ein Fischer hatte die Tiere entdeckt und die Küstenwache informiert. Unter den eingeschlossenen Tieren befänden sich offenbar auch drei bis vier Schwertwal-Kälber, berichtete ein Forscher, der die Orcas mit einer Drohne filmte.

Doch Experten sahen keine Möglichkeit, die Schwertwale zu retten. "Wir können nur darauf warten, dass das Eis aufbricht und sie auf diesem Weg entkommen", sagte ein Beamter zu NHK. Die Eisschicht sei schlicht zu dick, um zu den Orcas vorzudringen.

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Orcas können nur wenige Minuten unter Wasser bleiben

Anders als größere Walarten, können Orcas nur einige Minuten unter Wasser verbringen und müssen dann zum Luftholen auftauchen. Weshalb die Tiere im Eis eingeschlossen wurden, ist noch unklar. Örtlichen Experten zufolge könnten die Eisschollen wegen eines plötzlichen Kälteeinbruchs am Montag größer geworden sein und den Orcas den Weg versperrt haben, schreibt die Japan Times.

Shiretoko im Osten der Insel Hokkaido ist für seine vielfältige Tierwelt bekannt und Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Das Meer ist dort im Winter regelmäßig von Treibeis bedeckt. Im Jahr 2005 starben vor Rausu mehrere vom Eis eingeschlossene Schwertwale. (bst)