3.700 Menschen evakuiert

Island zittert vor Vulkanausbruch: Mehr als 400 Erdbeben erschüttern Inselstaat

10.11.2023, Island, Grindavik: Eine Straße in Grindavik mit dem Berg Þorbjörn im Hintergrund. Aufgrund der anhaltenden schweren Erdbebenserie auf Island warnen die Behörden auf der Nordatlantik-Insel vor noch stärkeren Beben und einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch. Die Erschütterungen in der Nähe des Ortes Grindavík könnten noch heftiger werden und letztlich zu einer Eruption führen, teilte die isländische Polizei am Freitagabend mit. Vorsichtshalber sei die Evakuierung der Ortschaft angeordnet worden. Foto: Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Serie von Erdbeben sorgt in Island für Aufregung.
hjb, dpa, Raul Moreno

Island ist in Alarmbereitschaft!
Nach einer Serie von Erdbeben gehen Experten davon aus, dass es zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Das könnte verheerende Folgen für den Inselstaat haben – und vielleicht sogar für ganz Europa. Vor 13 Jahren legte die riesige Aschevolke des Eyjafjallajökull den Flugverkehr über Europa tagelang lahm.
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Behörden evakuieren Grindavík

HANDOUT - 09.11.2023, Island, Reykjavik: Blick über das Geothermalbad Blaue Lagune (undatierte Aufnahme). Angesichts einer anhaltenden Erdbebenserie und eines möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruchs ist auf Island eine der größten Touristenattraktionen des Landes vorübergehend geschlossen worden. Die Blaue Lagune bleibt zunächst für eine Woche bis zum 16.11.2023 dicht. Foto: Blue Lagoon Iceland/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Das Thermalbad Blaue Lagune auf Island ist eine beliebte Touristenattraktion.
sab, dpa

Auf Island haben die Behörden seit Mitternacht mehr als 400 Erdbeben registriert. Davon hätten 15 eine Stärke von mehr als 3,0 und zwei von mehr als 4,0 gehabt, berichtete der Rundfunksender RUV am Samstag. Der Experte Bjarki Kaldalóns Friis von der Wetterbehörde sagte zwar, die Zahl der Erschütterungen habe im Vergleich zum Vortag abgenommen. Sie seien zudem nicht mehr so schwer. Dennoch werde es nach Angaben von Wissenschaftlern zu einem Vulkanausbruch kommen, falls die Erdbeben andauerten.

Lese-Tipp: Vulkanausbruch auf Island – Das ist erst der Anfang

Vorsorglich war der Ort Grindavík mit etwa 3.700 Einwohnern in der Nacht evakuiert worden. Auch das nahegelegene Geothermalbad Blaue Lagune, eine der größten Touristenattraktionen der Insel im Nordatlantik, wurde geschlossen. Der Flugverkehr zum internationalen Flughafen Keflavík war aber nicht betroffen.

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Eruption unter der Meeresoberfläche?

10.11.2023, Island, Grindavik: Die Zufahrtsstraße zur Blauen Lagune wurde geschlossen, um Zwischenfälle in der Gegend im Falle eines möglichen Vulkanausbruchs zu vermeiden. Aufgrund der anhaltenden schweren Erdbebenserie auf Island warnen die Behörden auf der Nordatlantik-Insel vor noch stärkeren Beben und einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch. Die Erschütterungen in der Nähe des Ortes Grindavík könnten noch heftiger werden und letztlich zu einer Eruption führen, teilte die isländische Polizei am Freitagabend mit. Vorsichtshalber sei die Evakuierung der Ortschaft angeordnet worden. Foto: Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Straße auf Island ist wegen des möglichen Vulkanausbruchs gesperrt
hjb, dpa, Raul Moreno

Der genaue Zeitpunkt eines Vulkanausbruchs auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavík könne nicht vorhergesagt werden, sagte Friis. Auch der genaue Ort könne nur geschätzt werden. Der Magmatunnel verlaufe nun unter Grindavík. Es sei aber möglich, dass die Eruption unter dem Meer stattfinden werde.

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Der erneute Erdbebenschwarm hatte vor knapp zweieinhalb Wochen begonnen. Seitdem kam es zu Tausenden Beben. Auf der Halbinsel war es bereits 2021, 2022 sowie in diesem Sommer zu Vulkanausbrüchen gekommen. Sie hatten sich jeweils mit längeren Erdbebenserien angekündigt. Eine Gefahr für bevölkerte Gegenden bestand bei allen drei Eruptionen nicht. (dpa/lha)