Nach regierungskritischen Protesten
Iran richtet zwei weitere Demonstranten (20, 22) hin

Im Iran sind am Samstag zwei weitere Demonstranten hingerichtet worden. Die iranische Justizbehörde wirft ihnen vor, während der Proteste gegen die Führung einen Angehörigen der Sicherheitskräfte getötet zu haben. Damit steigt die Zahl der hingerichteten Demonstranten im Zuge der mehr als dreimonatigen Proteste auf vier.
Drei weitere Menschen im Iran zum Tode verurteilt.
Es handelt sich nach Angaben der Justiz um den 22 Jahre alten Mohammad Mehdi Karami und den 20-jährigen Sejjed Mohammad Hosseini. Sie seien "die Haupttäter des Verbrechens, das zum ungerechten Martyrium von Ruhollah Adschamian geführt hat", meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Justiz. Sie seien am Morgen gehängt worden. Wegen des Todes von Adschamian, eines Mitglieds der Basidsch-Miliz, wurden drei weitere Menschen zum Tode verurteilt. Elf Angeklagte erhielten Haftstrafen.
Schon im Dezember zwei Menschen im Iran hingerichtet
Bereits im Dezember waren zwei Demonstranten im Zusammenhang mit den im September ausgebrochenen Protesten hingerichtet worden. Die Basidsch-Miliz ist eine paramilitärische Freiwilligen-Einheit und den mächtigen Revolutionsgarden zugeteilt. Sie spielt bei dem massiven Vorgehen gegen Demonstranten eine wichtige Rolle.
Regierungskritische Proteste im Iran nach Tod von Mahsa Amini

Entzündet hatten sich die Proteste nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam unter umstrittenen Umständen gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie unangemessen gekleidet gewesen sein soll. Inzwischen haben sich die Proteste zur größten Herausforderung für die Führung seit 1979 ausgewachsen. Damals wurde im Zuge der Islamischen Revolution der Schah gestürzt und die Islamische Republik ausgerufen. (rts/bst)