"Ein Affe ist günstiger als ein Hund im Internet"Illegaler Tierhandel: RTL rettet Äffchen und konfrontiert die skrupellosen Verkäufer

Ja, man will es nicht glauben, aber mitten in Deutschland werden auf offiziellen Online-Marktplätzen tatsächlich von Privatpersonen Affen zum Kauf angeboten. Im Video sehen Sie, wie RTL den skrupellosen Verkäufern mit versteckter Kamera eine Falle stellt und so ein Äffchen retten kann!

RTL-Team rettet Äffchen vor skrupellosen Verkäufern

Gemeinsam mit Tierretter Stefan Klippstein möchten wir einem abgebrühten Verkäufer-Paar aus Deutschland eine Falle stellen. Wir geben uns als Käufer aus und vereinbaren über einen Online-Marktplatz einen Termin. Der Tierschützer erzählt im RTL-Interview: "Für 400, 500 Euro bekomme ich schon einen Affen online. Ich kann die Händler kontaktieren, einen Termin ausmachen. Und wirklich jeder, der kommt, bekommt einen Affen. Das ist überhaupt kein Problem. Ein Affe ist günstiger als ein Hund im Internet."

Tatsächlich darf man in Deutschland Affen züchten und verkaufen - allerdings nur unter strengen Voraussetzungen: Artenschutz-Papiere müssen vorliegen und ein behördlich genehmigtes Gehege vorhanden sein. Doch wie wir feststellen, zählt für dieses Online-Verkäufer-Pärchen offenbar in erster Linie, dass der Käufer Bargeld dabei hat. Gleich nachdem wir die 400 Euro auf den Tisch gelegt haben, werden wir zu Besitzern eines Äffchens.

Online-Affen-Handel: Verkäufer-Paar ist sich keiner Schuld bewusst

An dem Punkt hat Tierretter Stefan Klippstein genug gesehen - wir lösen die Situation auf, geben uns zu erkennen und konfrontieren die Verkäufer. Das Paar verteidigt sich: Es habe schon viele Affen auf diesem Wege verkauft - und nie habe das Amt etwas beanstandet. Das Paar schickt unser Fernsehteam weg.

Den geretteten Affen bringen wir zu Tierärztin Renate Lorenz, die unseren Schützling erstversorgt. Sie stuft die Art dieses Verkaufs ganz klar als regelwidrig ein: „Das sind Tiere, die in die Freiheit gehören. Die kommen aus Brasilien und nicht aus Berlin.“

Inzwischen ist der kleine Affe in der Wildtierauffangstation Rastede sichtlich gut angekommen. Doch damit seine Artgenossen nicht weiter im Internet wie Ramsch-Ware an Privatleute verkauft werden können, fordern Tierschützer, wie Stefan Klippstein, Online-Marktplätze viel stärker zu reglementieren und die Haltung solcher Wildtiere am besten ganz zu verbieten. (ebä/kvd/mca)