Jetzt gibt es sogar ein Kopfgeld
Hundehalter in großer Sorge: Geht in Hamburg seit neun Monaten ein Tierkiller um?

Seit neun Monaten soll im Hamburger Stadtteil Bramfeld ein Tierhasser sein Unwesen treiben. Die mutmaßliche Bilanz: Fünf vergiftete Hunde, einer davon getötet, verschwundene Katzen und etliche tote Eichhörnchen. Wie die BILD-Zeitung berichtet, wurde jetzt sogar ein Kopfgeld auf den oder die Tierhasser ausgesetzt!
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Macht jemand im Osten Hamburgs Giftköder-Jagd auf Tiere?
Mit speziell präparierten Giftködern soll eine unbekannte Person im Hamburger Osten seit fast einem Jahr Jagd auf Tiere machen. Das Tatwerkzeug ist dem BILD-Bericht zufolge Rattengift, gemischt mit Trockenfutter, welches mit Eiweiß verklebt und auffällig Pink sein soll. Die tödlichen Giftköder sollen in Bramfeld mittlerweile sogar wöchentlich auftauchen, berichtet eine Hundehalterin.
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Mehrere Hundehalter wohl von Giftköder-Attacken betroffen
Eine andere betroffene Hundehalterin berichtet der BILD: „Nach der Gassirunde hat er auf einmal schwallartig Blut gespuckt“. Ihr Paulchen wird noch vom Tierarzt behandelt, doch dieser kann den vierjährigen Mischlingsrüden nicht retten. „Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen,“ so die 62-Jährige. Eine andere Tierhalter berichtet, dass in letzter Zeit etliche Katzen verschwunden und tote Eichhörnchen gefunden wurden. Besonders prekär: In der näheren Umgebung eines Giftköder-Fundorts soll sich eine Kita befinden.Besorgte Tierhalter hätten im Park hinter der Trakehner Kehre Warnzettel mit einer Belohnung für Hinweise gegen den Köder-Killer ausgehangen.
Polizei Hamburg hat die Situation im Blick
Auf Anfrage teilt die Hamburger Polizei RTL mit: „Lassen Sie sich versichert sein: Die Polizei, insbesondere die örtliche Polizeiwache, behält die Situation dort aufmerksam im Blick.“ Nachdem in den vergangenen Monaten mehrere Giftköder-Meldungen aus dem Stadtteil Bramfeld eingegangen seien, beschäftigte sich die Fachdienststelle für Tierschutzdelikt genauer mit der Situation: Anfang Mai ist demnach ein Hund aus der Hohnerkamp-Siedlung gestorben, unsicher sei jedoch, ob dieser einem Giftanschlag zum Opfer gefallen ist.
In der nahen Umgebung seien verdächtige Fleischstücke sichergestellt worden, an denen tatsächlich Giftrückstände nachgewiesen werden konnten. „Insbesondere im Oktober sowie ab Mitte Dezember kam es zu mehreren weiteren Meldungen mutmaßlicher Giftköder im dortigen Bereich. In den Fällen aus Oktober konnten bereits ebenfalls Giftrückstände nachgewiesen werden. Soweit hier bekannt, sind in den genannten Fällen seit Oktober ebenfalls keine Tiere zu Tode gekommen“, so die Polizei.
So sollen sich Tierhalter verhalten
Die Polizei appelliert an die Finder derartiger Köder dafür zu sorgen, dass diese weder angefasst, noch von Zwei- oder Vierbeinern gefressen werden. Für die polizeiliche Arbeit sei nämlich entscheidend, das verdächtige Futterstück sicherzustellen, um dieses auf Giftrückstände und weitere Spuren untersuchen zu können und auch, um nach weiteren Ködern in der Nähe zu suchen. Sollte ein Haustier nach dem Spaziergang Symptome zeigen, möglicherweise auch erst zeitverzögert, sollte die Polizei informiert und umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. (kzi)