Damit das Gassi gehen nicht tödlich endetAnzeigen statt Auffressen: Hundetrainerin gibt Tipps für das Anti-Giftköder-Training

Es sind Meldungen, die bei Hundebesitzern ein ungutes Gefühl hinterlassen: Hunde brechen nach einem Spaziergang plötzlich vollkommen unerwartet zusammen. Auch wenn sofort ein Tierarzt aufgesucht wird, kann es manchmal schon zu spät sein. Der Grund dafür sind oft Giftköder. In Frankfurt machte erst kürzlich ein besonders schlimmer Fall die Runde. Im Bonifatiuspark wurden elf Hunde vergiftet, sieben starben. Viele Hundebesitzer fragen sich jetzt: Was kann ich tun, damit mein Hund den giftigen Snack liegen lässt? Unsere RTL-Reporterin hat sich von einer Hundetrainerin Tipps geholt.

Die Belohnung muss besser sein als der Fund

Rüde Charlie ist mittlerweile ein richtiger Streber was das Anti-Giftköder-Training betrifft. Hundetrainerin Marie-Louise Kretschmer hat mit ihm Schritt für Schritt ein Anzeigeverhalten einstudiert. Anstatt sich also sofort auf das leckere Wurstbrötchen zu stürzen, legt sich Charlie daneben und zeigt so seinem Frauchen: Da ist etwas leckeres, darf ich das haben?

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Erst wenn Frauchen die Freigabe gibt, dürfte Charlie seinen Fund auch aufnehmen. Da es sich dabei aber nicht nur um ein achtlos weggeworfenes Wurstbrötchen handeln könnten, sondern eben auch um einen Giftköder, ist davon eher abzuraten. Charlie bekommt für seinen Fund eine Belohnung. Aber Achtung: Die Belohnung muss für den Hund besser sein, als das, was er gerade am Wegesrand gefunden hat.

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Training ist das A und O

Charlie hat fünf Trainingseinheiten mit Marie-Louise gebraucht – für viele Hunde ist das auch ausreichend. Was Hundebesitzer aber nicht vergessen dürfen: Die Übungen müssen immer wieder wiederholt werden, damit der Hund das Gelernte nicht vergisst.

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Anti-Giftköder-Training mit Hund Charlie
Wenn Charlie etwas findet, zeigt er es erst Frauchen, anstatt es sofort zu verschlingen.
RTL

So trainieren Sie mit Ihrem Hund

Auch die Hündin unserer RTL-Reporterin ist nun an der Reihe. Hundetrainerin Marie-Louise baut das Training Schritt für Schritt auf. Dafür braucht es ein Leckerlie, ein Superleckerlie als noch bessere Belohnung und einen Clicker. Zuerst wird beobachtet, welches Anzeigeverhalten Hündin Pippilotta anbietet.

Dafür nimmt unsere Reporterin ein Leckerlie in die eine Hand und ein Superleckerlie samt Clicker in die andere Hand. Erst wird Pippilotta das einfache Leckerlie angeboten. Die Hündin versteht schnell und setzt sich vor ihr Frauchen – das ist ihr Anzeigeverhalten. Dann hält unsere Reporterin ihr mit großem Abstand das Superleckerlie hin und drückt den Clicker. Dann wird der Schwierigskeitsgrad nach und nach erhöht. Den genauen Trainingsablauf zeigen wir im Video.

Und nicht vergessen: Das Anti-Giftköder-Training immer wieder trainieren – nur so bleibt es den Vierbeinern auch im Kopf. (kas/dgö)