Medikament soll Zahl der Intensivstation-Aufenthalte deutlich reduzierenWie uns diese Antikörper-Therapie durch den Corona-Winter bringen könnte

Jeden Tag gibt es derzeit neue Infektions-Höchststände. Einige der Menschen, die sich jetzt mit dem Coronavirus infiziert haben, werden etwas später mit einem schweren Verlauf von COVID-19 ins Krankenhaus kommen und dort - schlimmstenfalls - für einige Wochen auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Schon jetzt sind einige Krankenhäuser am Limit. Die Gefahr, dass die Ärzte bald gezwungen sein werden zu entscheiden, wen sie noch retten können und wen nicht, ist real – Triage heißt das im Fachjargon. Dass es so weit kommt, will man um jeden Preis vermeiden. Und es gibt Hoffnung: neue Therapie-Ansätze, die dabei helfen, eine COVID-Erkrankung abzumildern und Einlieferungen ins Krankenhaus zu verhindern. Eines dieser Medikamente wird bereits seit März im städtischen Klinikum in Dessau getestet. Wie genau die Therapie aussieht, zeigen wir im Video.
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Behandlung nach bestätigter Infektion

Mitte November hat die EU grünes Licht für das Medikament „Ronapreve“ gegeben. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Antikörper-Behandlung. Für Menschen – besonders Risiko-Patienten - die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, aber noch keine Symptome haben, könnte diese Therapie-Möglichkeit lebensrettend sein. Ist die Infektion bestätigt und der Patient noch nicht auf eine externe Versorgung mit Sauerstoff angewiesen, dann kann eine einfache Behandlung mit „Ronapreve“ ausreichen, einen schweren Verlauf und damit eine Einweisung ins Krankenhaus zu verhindern.

Behandlung in vielen Städten möglich

Dem Patienten wird das Medikament dabei intravenös oder per Spritze verabreicht. Danach können die Betroffenen nach Hause fahren, sich in Quarantäne begeben und warten, bis die Infektion vorüber ist – zumindest in der Theorie. Funktionieren soll das bei mindestens zwei von drei Patienten. Das Risiko, auf die Intensivstation zu kommen oder gar an COVID zu versterben, soll sich so um bis zu 70% reduzieren.

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Weiteres Mittel im Kampf gegen COVID - aber KEIN Impf-Ersatz

Zusammen mit anderen COVID-Medikamenten, wie zum Beispiel „Paxlovid“ des US-Pharma-Riesen Pfizer, könnte „Ronapreve“ dabei helfen, die aktuelle vierte Corona-Infektionswelle zumindest auf Krankenhausebene etwas zu dämpfen. Dabei sind die COVID-Medikamente aber ganz klar kein Ersatz für eine Impfung. Sie sollen ausdrücklich bei den immer wieder vorkommenden Impfdurchbrüchen bei Risiko-Patienten eingesetzt werden, um ihre Leben zu retten und die Krankenhäuser zu entlasten. (jdr)