Infizierte Altenpflegerin soll mit Fake-Impfausweis gearbeitet haben Angehörige unter Schock: "Meine Mutter wird 87, ich habe einfach nur Angst"

Hat eine Pflegerin im niedersächsischen Hildesheim trotz bestätigter Corona-Infektion und mit einem gefälschten Impfpass in einem Altenheim gearbeitet? Weil innerhalb kürzester Zeit drei Bewohnerinnen am Coronavirus starben, wird geklärt, ob die Frau für die tödlichen Infektionen verantwortlich ist. Bewohner und deren Angehörige sind in großer Sorge. Im Video erklärt der Heimleiter, wie der Betrug aufgeflogen ist.
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Mitarbeiterin eines Altenheims in Hildesheim gibt zu, dass ihr Impfpass gefälscht sei

ARCHIV - 18.11.2021, Baden-Württemberg, Burladingen: Ein Betreuer läuft im Altenheim Haus Fehlatal der Benevit-Gruppe mit einer Bewohnerin auf einem Flur. (zu dpa: Pflegeheim-Chef stellt 62 Mitarbeiter wegen Impfverweigerung frei) Foto: Bernd Weißbrod/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hat die Mitarbeiterin eines Altenheims Bewohner mit dem Corona-Virus angesteckt? (Symbolbild)
bojic, dpa, Bernd Weißbrod

Drei Bewohnerinnen eines Seniorenzentrums in Hildesheim starben, zehn Bewohner und fünf Beschäftigte sind infiziert. Schuld daran könnte eine 44-jährige Betreuerin sein. Die Verdächtige äußerte sich immer wieder gegen eine Corona-Impfung, präsentierte dann aber plötzlich einen neuen Impfpass.

Vor einigen Wochen musste sie dann in Quarantäne: Ihr Corona-Test war positiv. Der Heimleitung kommt das komisch vor, sie überprüfte den Impfpass und fand heraus: die Chargennummern der Impfdosen und die Unterschriften waren gefälscht. In einem Telefonat mit dem Leiter des Seniorenheims gibt die Frau es schließlich sogar zu: Ihr Impfausweis ist gefälscht.

Bewohner und Angehörige haben Angst vor einer Infektion

Die Bewohner der Einrichtung und deren Angehörige stehen unter Schock: „Meine Mutter wird in drei Wochen 87, ist lungenkrank, sie ist dreifach geimpft, aber ich habe einfach Angst“, erzählt Heike Fröchtling im Gespräch mit RTL.

Eine zugespitzte Lage bestätigt auch der Einrichtungsleiter: „Die Situation ist maximal anstrengend“, so Michael Ossenkopp.

Als Konsequenz des Corona-Ausbruchs steht ihm zufolge ein Wohnbereich mit 54 Plätzen unter Quarantäne. Die Ermittler prüfen nun, ob es tatsächlich die 44-jährige war, die mit ihrer Corona-Infektion zum Dienst erschien und so das tödliche Virus in das Altenheim brachte.

Wegen des engen zeitlichen Zusammenhangs, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts auf Totschlag. Die Mitarbeiterin sei fristlos entlassen worden. (jmu)