Verdacht: Frau arbeitete mit gefälschtem Impfpass, während sie Corona hatte Hildesheim: Todesfälle in Pflegeheim - Ermittlungen gegen Ex-Mitarbeiterin

Jens Büttner
Pflegeheim. (Symbolfoto, Archiv)
deutsche presse agentur

Es wäre ein ungeheurer Vorfall, wenn sich die Vorwürfe bewahrheiten sollten: Nach einem Corona-Ausbruch mit drei Todesfällen in einem Pflegeheim in Hildesheim ermittelt die Staatsanwaltschaft der Stadt in Niedersachsen gegen eine frühere Mitarbeiterin der Einrichtung – weil der Verdacht besteht, dass die 44-Jährige mit einem gefälschten Impfpass im Heim gearbeitet habe, während sie Corona hatte

Hildesheim: Pflegerin wurde fristlos entlassen

Da im engen zeitlichen Zusammenhang drei mit dem Virus infizierte Bewohnerinnen starben, ermittelt die Staatsanwaltschaft zudem wegen des Anfangsverdachts auf Totschlag. Die Beschuldigte habe die Verwendung des gefälschten Impfpasses eingeräumt, so eine Sprecherin. "Mit den Infektionen will sie nichts zu tun haben. Wir treffen sämtliche Maßnahmen, die dazu geeignet sind, um die Vorwürfe aufzuklären."

Über die Ermittlungen hatte zunächst die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ berichtet. Die Frau, die als Alltagsbegleiterin in dem Heim tätig war, wurde fristlos entlassen, so Einrichtungsleiter Michael Ossenkopp. Ihm zufolge legte die Frau dem Heim einen Impfpass vor, der sich als gefälscht herausstellte. Danach habe die Einrichtung Anzeige gegen die 44-Jährige gestellt.

Später wurde nach Angaben der Heimleitung klar, dass die Frau trotz der Gefahr einer Corona-Erkrankung in dem Heim gearbeitet hatte. Der aktuelle Corona-Ausbruch zieht laut Ossenkopp weite Kreise. In jüngster Zeit hätten sich elf Bewohnerinnen und Bewohner sowie fünf Beschäftigte infiziert. (dpa; uvo)