Ermittlungen in Hildesheim (Niedersachsen)

Mit Corona infizierte Altenpflegerin ging mit Fake-Impfpass zur Arbeit - drei Menschen tot!

ARCHIV - 15.01.2020, Baden-Württemberg, Böblingen: Eine Pflegerin (l) und eine Bewohnerin des Pflegeheims schauen zusammen aus einem Fenster im Wohnbereich des Pflegeheims. Im Vordergrund steht ein Rollator. (zu dpa "Verbraucherschützer für stärkere Entlastung bei Pflegeheimkosten") Foto: Tom Weller/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Pflegerin kümmert sich um eine Heimbewohnerin. (Symbolbild)
twr fgj pil, dpa, Tom Weller

Schlimmer Verdacht im niedersächsischen Hildesheim: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim wird gegen eine 44-jährige Ex-Altenpflegerin ermittelt. Die Frau soll mit einem gefälschten Impfpass zur Arbeit gegangen sein, obwohl sie mit Corona infiziert war. Drei Menschen sind nach einer Infektion ums Leben gekommen.
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Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags

Es bestehe der Verdacht, dass die 44-Jährige mit einem gefälschten Impfpass im Heim gearbeitet habe, während sie Corona hatte, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Da im engen zeitlichen Zusammenhang drei mit dem Virus infizierte Bewohnerinnen starben, ermittelt die Anklagebehörde zudem wegen des Anfangsverdachts auf Totschlag.

Die Beschuldigte habe die Verwendung des gefälschten Impfpasses eingeräumt, so die Sprecherin. „Mit den Infektionen will sie nichts zu tun haben. Wir treffen sämtliche Maßnahmen, die dazu geeignet sind, um die Vorwürfe aufzuklären.“ Über die Ermittlungen hatte zunächst die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ berichtet.

Pflegeheim entdeckte gefälschten Impfpass

Die Frau, die als Alltagsbegleiterin in dem Heim tätig war, wurde fristlos entlassen, wie Einrichtungsleiter Michael Ossenkopp sagte. Er bestätigte, dass die Frau dem Heim einen Impfpass vorlegte, der sich als gefälscht herausstellte. Danach habe die Einrichtung Anzeige gegen die 44-Jährige gestellt. Später wurde klar, dass die Frau an Corona erkrankt war und trotzdem im Heim gearbeitet hatte.

Der Corona-Ausbruch zieht Ossenkopp zufolge weite Kreise. In jüngster Zeit hätten sich elf Bewohnerinnen und Bewohner sowie fünf Beschäftigte infiziert. Wie lange die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern werden, war zunächst unklar. (dpa/,mor)

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