Pfizer dementiert Zusammenhang bereits
Herzmuskelentzündungen bei Geimpften: Biontech prüft Fälle in Israel
Herzmuskelentzündungen und Corona-Impfstoff: Zusammenhang ist unklar
Nebenwirkung oder kein Zusammenhang mit dem deutschem Corona-Impfstoff? Nach der Ankündigung des israelischen Gesundheitsministeriums untersucht auch Biontech selbst die Fälle von Herzmuskelentzündungen in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer. "Wir haben bis jetzt keinen Hinweis auf gehäufte Fälle dieser Herzmuskelentzündungen", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin am Mittwoch. Daten aus den USA oder Deutschland hätten bisher kein ungewöhnliches Auftreten gezeigt.
Eine vorläufige Studie habe 62 Fälle der Myokarditis (Herzmuskelentzündung) bei mehr als fünf Millionen Geimpften gezeigt, berichteten israelische Medien am Montag. Biontech habe diese Informationen aus Israel gesehen und um weitere Details dazu gebeten, so Sahin bei einer Veranstaltung des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland.
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Israel: Gesundheitsministerium prüft - keine Häufung der Fälle erwiesen
Betroffen seien vor allem junge Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren. Davon seien zwei Patienten - ein Mann und eine Frau - gestorben. Israels Gesundheitsministerium hält eine ungewöhnliche Häufung der Erkrankung für nicht erwiesen.
Eine Sprecherin des israelischen Gesundheitsministeriums teilte am Dienstag mit, ein Expertenteam überwache alle Nebenwirkungen der Corona-Impfungen und veröffentliche regelmäßig Berichte. Die in den Medien zitierte Analyse sei aber nicht vom Ministerium veröffentlicht worden. „Sie zeigt keinen eindeutigen Anstieg der Sterblichkeit wegen der Impfung und es ist auch nicht sicher, dass es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der Zahl von Herzmuskelentzündungen gibt.“
Einschätzung im Video: Biontech/Pfizer millionenfach verimpft, bisher nur Hinweise aus Israel
RTL/ntv-Corona-Expertin Tamara Bilic erklärt zu den Fällen von Herzmuskelentzündungen in Israel, momentan gebe es noch keinen Anlass zur Sorge: „Das kann auch ganz andere Gründe haben.“ Welche – dazu mehr im Video. Wie Dr. Zinn die Berichte aus Israel einschätzt, lesen Sie hier.
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Pfizer: Keine Hinweise auf Risiko im Zusammenhang mit Impfung
Pfizer "ist sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/Biontech erhielten", so eine Mitteilung des Unternehmens.
Unerwünschte Nebenwirkungen würden regelmäßig und gründlich überprüft und das Unternehmen habe keine höhere Myokarditis-Rate beobachtet, als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten wäre. "Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass Myokarditis ein Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/Biontech darstellt."
LESE-TIPP: Impfstoffe von Biontech, AstraZeneca, Moderna sowie Johnson & Johnson im Vergleich
AUDIO NOW: Podcast zum Coronavirus
Der Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist einer israelischen Studie zufolge "extrem effektiv". Die Gesundheitsorganisation Clalit erklärt, die Corona-Infektionen, bei denen Symptome auftreten, seien nach der der Verabreichung von zwei Impfstoff-Einheiten um 92 Prozent gesunken. Dies habe eine Auswertung unter 600.000 Personen ergeben. Klinische Studien hatten eine hohe Wirksamkeit des Vakzins gezeigt, die durch die neue Studie bestätigt werden: Jetzt sehe man, dass dies auch "in der realen Welt" so sei.
Israel ist weltweit führend beim Impfen gegen die Pandemie. Fast 60 Prozent der 9,3 Millionen Einwohner des Landes haben bislang das Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten. Die landesweite Datenbank hat bereits gezeigt, dass der Impfstoff sowohl Covid-19 Symptome als auch schwere Verläufe der Krankheit verhindert.
Quelle: Reuters/ dpa/ RTL.de
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