Mollig warm für kleines Geld Sparen, aber nicht frieren? Neun Tipps für bewusstes Heizen
So wird’s gemütlich warm und nicht zu teuer!
Je kälter und nasser es draußen ist, desto gemütlicher muss es in den heimischen vier Wänden sein. Doch ist das bei den hohen Energiepreisen überhaupt bezahlbar? RTL hat die neun besten Spar-Tipps fürs Heizen zusammengestellt.
1. Entfernt andere Möbelstücke und lasst die Heizkörper frei
Klingt lapidar, ist aber effektiv, wenn beim Heizen gespart werden soll.
Egal welches Möbelstück es ist: Schafft es vom Heizkörper weg, denn so spart ihr bares Geld. Sofas, Kommoden oder Gardinen haben direkt vor Heizkörpern nichts zu suchen, sonst wird die Wärme nicht gut an die Raumluft abgegeben.
Auch das Abstauben von Heizkörpern solltet ihr nicht vergessen, da selbst feine Ablagerungen die Heizleistung mindern.
2. Findet die richtige Raumtemperatur
Überlegt ihr, wie warm möchten ihr es haben wollt? Die Wohlfühltemperatur der meisten Menschen liegt bei etwa 20 bis 22 Grad. Doch klar ist: nicht in jedem Raum und immer! Im Bad darf es kurzfristig gerne ein wenig wärmer sein, dafür in der Küche etwas kühler, weil auch Backofen, Herd, Spülmaschine und Kühlschrank Wärme abgeben.
Die Raumtemperatur ist aber auch Gewöhnungssache. Manchmal können 18 Grad durchaus ausreichen, wenn Sie sich etwas wärmer anziehen. Wer gut schlafen will, kommt auch mit 16 bis 18 Grad locker aus. Das Schlafen in einem überhitzten Zimmer mit trockener Luft ist sowieso nicht gut für die Gesundheit, so kommt es schneller zu Atemwegseffekten. Besorgt euch warmes Bettzeug und eine Wärmflasche, denn auch diese Hilfsmittel können helfen – manchmal mehr als die Heizungsluft.
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3. Heizt eure Räume zeitgenau
Achtet mehr auf die Uhrzeiten, wenn es ums Heizen geht. Ob es so sinnvoll ist, die Temperatur in ungenutzten Räumen nachts abzusenken, ist umstritten – denn morgens müsste ja wieder aufgeheizt werden, was dann wiederum zu einem erhöhten Energieverbrauch führt. Daher rät das Umweltbundesamt, die Temperatur in Wohn- und Arbeitsräumen nachts um rund fünf Grad abzusenken, damit das Wiederaufheizen nicht zu viel Energie verschlingt.
Das gilt auch tagsüber, wenn über mehrere Stunden niemand zu Hause ist. Funkthermostate, mit denen die gewünschte Temperatur für verschiedene Tageszeiten eingestellt wird, sind verhältnismäßig einfach anzubringen. So kann jeder den Heizzyklus bequem steuern und Energie (sowie natürlich Kohlendioxid) sparen.
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4. Dreh-Thermostate: Heizkörper richtig einstellen und so sparen!
Für Verbraucher mit einfachen Dreh-Thermostaten gilt: Tagsüber sollte der Heizungsregler maximal auf Stufe 3 stehen, was etwa 20 Grad entspricht, wobei die Gradzahl je nach Heizung etwas variiert.
Im Schlafzimmer reicht Stufe 2. Ungenutzte Räume können mit einer Einstellung zwischen Stufe 1 und 2 auf einer Temperatur gehalten werden, die Schimmelbildung weitgehend verhindert.
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5. Bewusstes Heizen: Lasst die Wärme nicht entweichen
Richtig heizen heißt auch, die Wärme nicht aus der Wohnung entweichen zu lassen. Da Fenster schlechter isolieren als Wände, empfiehlt sich hier, nachts die Rollläden herunterzulassen. Auf diese Weise lassen sich bis zu 20 Prozent Wärmeverlust verhindern. Selbst Vorhänge sind hilfreich, um Wärme in der Wohnung zu halten – außer sie hängen direkt vor dem laufenden Heizkörper.
Mangelhafte Dichtungen von Türen lassen ebenfalls jede Menge Wärme durch: Abdichten heißt hier die Lösung. Material dafür gibt es im Baumarkt, aber auch in vielen Haushalten.
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6. Simpel, aber effektiv: Unbedingt richtig Lüften
Ihr wollt bei Heizkosten sparen? Dann kippt die Fenster nicht unnötig. Gekippte Fenster helfen kaum beim Luftaustausch und lassen nur die Wände auskühlen. Stoßlüften ist hier deutlich besser: Öffnet die Fenster mehrmals am Tag, für einige Minuten vollständig und regelt die Heizkörper schon einige Zeit, vor dem Lüften herunter.
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7. Finger weg von Heizlüftern!
Auch, wenn sie vor allem im letzten Jahr sehr beliebt waren: Heizlüfter bringen nichts. Denn sie sind Stromfresser. Das heißt, sie sind weder effektiv noch günstig. Dasselbe gilt mit wenigen Ausnahmen für Infrarotheizungen und andere in einer Gaskrise erst einmal logische Alternativen.
Der Grund: In der Regel führt Heizen mit Strom vor allem zu hohen Kosten bei geringerer Wirkung. Der Totalausfall der privaten Gasversorgung gilt als extrem unwahrscheinlich und ein spontaner Total-Umstieg auf Strom würde die Netze überfordern.
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8. Tipp zum Sparen beim Heizen: Stellt die Heizquelle gut ein!
Wenn ihr über eine eigene Öl- oder Gasheizung verfügt, solltet ihr diese optimal auf Sommer- und Winterbetrieb einstellen. Ein Blick in die Herstellerinformationen – im Internet sind mittlerweile notfalls fast alle Anleitungen aus den letzten Jahrzehnten verfügbar - ist dabei hilfreich. Denn jedes Modell bietet andere Möglichkeiten.
Ein Beispiel: Viele Thermen verfügen seit Jahrzehnten über Eco- und/oder Zeitschalt-Funktionen, die verhindern, dass das Wasser im Übermaß heiß gehalten wird. So kann man im Heizbetrieb verhindern, dass der Heizkessel übermäßig aufheizt und die Heizkörper auf viel zu hohen Temperaturen betrieben werden. Man muss diese Funktionen nur nutzen.
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9. Bewusst heizen – schätzt Wärme wieder wert
Wenn es wieder richtig kalt wird, merken wir erst, wie wichtig uns Wärme ist. Und, was uns fehlt, merken wir in der Regel immer erst, wenn es knapp wird. Das gilt eben auch für Wärmequellen, solange sie aus fossilen Energieträgern gespeist werden.
Es wird immer wichtiger, sorgsam und nachhaltig mit Wärme in allen Lebensbereichen umzugehen. Dabei kann es helfen, Wärme wieder wertzuschätzen. Panik sollte dabei nicht aufkommen. Solange wir als Gesellschaft bewusst, überlegt und gemeinsam handeln, ist vieles möglich. (lkö/mjä/mit dpa)
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