Tipps für die kalte JahreszeitKondenswasser adé! Wie lange ihr im Winter wirklich lüften solltet

Das Wasser läuft innen am Fenster herunter? Spätestens dann solltet ihr unbedingt handeln!
Wenn es, wie aktuell, draußen eisig ist, tun sich viele schwer mit dem Lüften. Sie fürchten, dass die Temperatur im Zimmer sofort sinkt. Aber: Richtiges Lüften ist gerade dann wichtiger denn je – sonst bildet sich Schimmel im Raum!
Wie lange muss ich wirklich lüften? Das entscheidet die Außentemperatur!
Egal zu welcher Jahreszeit, man sollte die Fenster zum Lüften mehrfach am Tag kurz aufreißen. Ist es draußen frostig-kalt, kann das Stoßlüften aber kürzer ausfallen. Der Verband „Fenster + Fassade“ rät zu den folgenden Lüftungsdauern – je nach Außentemperatur:
+10 Grad: für 15 Minuten lüften
0 - 10 Grad: zehn Minuten pro Lüftungsvorgang
bei Minustemperaturen: Fenster für fünf Minuten pro Einheit aufreißen
Wie oft man letztlich in den einzelnen Wohnräumen lüften sollte, ist abhängig von vielen individuellen Faktoren: Etwa, ob man sich in einem Zimmer aufhält und atmet oder nachts im Bett schwitzt. Vor allem für Feuchtigkeit sorgen das Kochen, Duschen und Baden. Danach sollte immer direkt gelüftet werden. Als Faustregel gibt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern an: Je mehr Personen im Haushalt leben, umso häufiger sollte gelüftet werden.
Lese-Tipp: So heizt und lüftet ihr in der kalten Jahreszeit richtig
Im Video: Mit der 5x5-Faustregel auch bei Kälte richtig lüften
Darum ist der Austausch von warmer und kalter Luft so wichtig
Beim Lüften geht es nicht in erster Linie um die Temperatur – wichtiger ist das Absenken der Luftfeuchtigkeit. Grob erklärt: Warme, aufgeheizte Raumluft ist in der Lage, relativ viel Wasser zu speichern. Trifft sie auf die kühleren Wände im Raum, insbesondere die äußeren Hauswände, dann kondensiert die feuchte Luft daran.
Der Wasserfilm ist ein optimaler Nährboden für Schimmel. Vor allem in Ecken des Raumes, in Nischen und rund um das Fenster, aber auch hinter Möbelstücken direkt an der Außenwand bildet sich der am ehesten.
Luftfeuchtigkeit zu hoch? So findet ihr es heraus

Einen Hinweis, wann das Lüften mal wieder fällig ist, gibt das Hygrometer, ein Messgerät für Luftfeuchtigkeit. Zeigt es einen Wert von mehr als 60 Prozent Luftfeuchte an, sollte man die Fenster öffnen. So lautet zumindest der generelle Rat. Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz betont aber, dass die Obergrenze an kalten Tagen in schlecht gedämmten Altbauten schon bei 40 Prozent relativer Luftfeuchte liegt, während gut gedämmte Neubauten locker mit 55 Prozent klarkommen.
Bildet sich am Fenster oder an der Wand Kondenswasser, beträgt die Luftfeuchtigkeit dort schon 100 Prozent. Das Problem: Schimmelpilze wachsen bereits bei einer relativen Luftfeuchte von 70 bis 80 Prozent. Bei diesem Wert fühle sich die Oberfläche weder feucht an, noch könne man Kondenswasser sehen. Daher gilt: schön regelmäßig lüften! (dpa/vdü)