Fix und unkompliziertEs gluckert, wird aber nicht warm: Wie Sie die Heizung klar für den Winter machen

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Frau dreht am 20.10.2014 in Hannover (Niedersachsen) am Thermostat einer Heizung. Heizen dürfte für die Haushalte in Deutschland nach Jahren sinkender Preise wieder teurer werden. (zu dpa "Prognose: Heizkosten steigen wieder" vom 08.11.2017) Foto: Ole Spata/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
In der kalten Jahreszeit wird die Heizung wieder aufgedreht.
ole cul wst lof, dpa, Ole Spata

Wenn die fiese Herbstkälte in unsere Zimmer kriecht, drehen wir die Heizung gerne ordentlich auf.
Doch so richtig warm wird es beim ersten Mal manchmal nicht. Höchste Zeit, die Heizung einmal richtig zu entlüften – und fit für den Winter zu machen!

Richtig Luft ablassen: So entlüften Sie Ihre Heizung

Wenn die Heizung einfach nicht richtig heiß werden will, befindet sich womöglich zu viel Luft in den Leitungen. Das lässt sie manchmal auch gluckern, wie Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG) weiß. Die Luft hat aber vor allem eine Nachteil – abgesehen davon, dass die Heizung nicht warm wird. „Luft leitet Wärme schlechter als Wasser. Dadurch arbeiten schlecht entlüftete Heizkörper ineffizient und verursachen höhere Energiekosten“, so Lau gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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Eine Heizung lässt sich zum Glück ganz einfach in vier Schritten entlüften, wie der Experte verrät.

Im Video: Mit diesem Hack wird Ihre Heizung wieder blitzblank

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Die Heizung richtig entlüften: So geht's!

Schritt eins: Der passende Entlüftungsschlüssel

Für die Entlüftung wird nicht viel Equipment benötigt: „Um Luft aus Heizkörpern zu entfernen, braucht es einen passenden Entlüftungsschlüssel, den es für wenige Euro im Baumarkt zu kaufen gibt“, sagt Lau. „Weiterhin wichtig sind ein Becher und ein Lappen zum Auffangen des austretenden Wassers.“

Schritt zwei: Heizung und Umwälzpumpe ausschalten

Zunächst ist es wichtig, die Heizungsanlage und damit die Umwälzpumpe auszuschalten. So zirkuliert kein Heizungswasser mehr durch die Rohre der Heizkörper. „Am besten nach dem Ausschalten mindestens eine halbe Stunde warten. Dann hat sich das Heizungswasser abgekühlt und die Luftbläschen haben sich im Heizkörper gesammelt“, erklärt Lau. Beim Entlüften ist man dann vor heißem Spritzwasser geschützt. Nach dieser Wartezeit die Heizkörperthermostate voll aufdrehen.

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Schritt drei: In der richtigen Reihenfolge entlüften

Anschließend mit dem Entlüftungsschlüssel das Entlüftungsventil vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn aufdrehen und den Becher bereithalten, um das Wasser aufzufangen. Zunächst entweicht zischend Luft aus dem Entlüftungsventil. Sobald nach kurzer Zeit konstant Wasser austritt, das Entlüftungsventil schnell wieder schließen. Mit einem Lappen das Ventil abtrocknen und kontrollieren, ob es dicht ist. Bleibt das Ventil anschließend trocken, ist es wieder korrekt verschlossen. Und mit welchem Heizkörper anfangen? „Effizientes Entlüften beginnt idealerweise mit dem Heizkörper, der der Heizungsanlage am nächsten liegt. Anschließend dann den jeweils nächstgelegenen entlüften“, rät Markus Lau.

Schritt vier: Nach der Entlüftung Heizung wieder anstellen

Sind alle Heizkörper vollständig entlüftet, kann die Heizungsanlage wieder eingeschaltet werden. Ist das Gluckern verschwunden, läuft die Heizung optimal - energieeffizient und kostensparend. Wichtig: „Zum Abschluss unbedingt noch einmal den Wasserdruck der Heizungsanlage prüfen. Ist er nach dem Entlüften zu niedrig, sollte Wasser nachgefüllt werden“, sagt Markus Lau. Werden die Heizkörper auch nach dem Entlüften nicht richtig warm und das „Gluckern“ der Heizung ist weiterhin zu hören, sollte eine Fachkraft für Sanitär, Heizung und Klima verständigt werden.

Seien Sie ehrlich: Entlüften Sie regelmäßig Ihre Heizung?

Wasser in der Heizung nachfüllen

Den Wasserdruck können Sie übrigens am Manometer der Heizungsanlage ablesen. In der Regel sollte der Druck zwischen einem und zwei Bar liegen. Die idealen Werte für Ihre Heizung können Sie der Gebrauchsanweisung entnehmen.

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Ist zu wenig Wasser in der Heizung, müssen Sie zunächst die Umwälzpumpe abschalten und die Heizkörper auf die höchste Stufe stellen. Verbinden Sie die Anlage und einen Wasserhahn mit einem Schlauch. Schließen Sie das eine Ende nur locker am Wasserhahn an. So kann überschüssige Luft entweichen und gelangt nicht wieder in die Leitungen.

Am besten halten Sie ein Handtuch unter das Ventil und lassen so lange Wasser in den Schlauch laufen, bis Wasser herausläuft. Erst dann öffnen Sie die Einfüllstutzen an der Heizungsanlage und drehen den Wasserhahn weiter auf. Wenn das Manometer den gewünschten Bar-Wert anzeigt, können Sie beide Ventile wieder verschließen. (dpa/jbü)

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