Es geht um die (Curry-) Wurst!Wurst-Gate bei der Polizei Niedersachen - Sind die Beamten bestechlich?

Ist Currywurst Sünde?
Für 17 Mitarbeiter der zentralen Polizeidirektion Hannover könnte die jetzt zum Problem werden. Die Beamten sollen Currywurst gegessen haben – auf Einladung! Das könnte den Beamten jetzt zum Verhängnis werden.
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Verheerende Essenseinladung: Polizei steht unter Bestechungs-Verdacht
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Korruptionsverdacht. „Also ich kann Ihnen bestätigen, dass es ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 17 Bedienstete der Polizei hier in Hannover gibt wegen des Verdachts der Vorteilsnahme. Dem zugrunde liegt offensichtlich ein Mittagessen, zu dem die Polizeibeamten eingeladen wurden“, erzählt Verena Brinkman, Pressesprecherin Justizministerium Niedersachsen. Den Beamten wird vorgeworfen, dass sie über einen Zeitraum von zehn Monaten und während einer Fortbildungsmaßnahme von IT Niedersachsen regelmäßig der Einladung zum Currywurstessen nachgekommen sein sollen. Aber was genau ist daran strafbar? Und was ist überhaupt erlaubt?
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Currywurst im Wert von 2.000 Euro
Die Currywurst-Dinner sollen sich auf 2.000 Euro belaufen. Im Hinblick auf Korruptionsvorwürfe gibt es da die sogenannte Sozialadäquanz. Das bedeutet, „wenn es noch im Rahmen des üblichen ist, dann darf ich das annehmen“, erzählt Rechtsanwalt Armin Zimmermann im Gespräch mit RTL. Demnach sei es in Ordnung, wenn man beispielsweise einem Finanzbeamten ein Glas Wasser und zwei belegte Brötchen zur Verfügung stelle, ein acht Gänge Menü in einem teuren Restaurant wäre da aber nicht mehr sozialadäquat, erklärt der Rechtsanwalt weiter. „Das ist sozusagen der Grenzbereich. Dazwischen gibt es fließende Grenzen, das lässt sich nicht genau abschätzen“, führt Zimmermann weiter aus.
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Durch die Currywurst bestechlich?
Für Zimmermann sei der Fall aber von der Staatsanwaltschaft aufgebauscht: „So allgemein zu einer Wurst eingeladen zu werden, da muss ich sagen, das finde ich noch im Rahmen des Sozialadäquaten“, so der Rechtsanwalt. Ob die Staatsanwaltschaft zu dem gleichen Entschluss kommen wird, bleibt abzuwarten. Für die Mitarbeiter geht es jetzt jedenfalls um die Wurst.