Greta Thunberg watscht Ampel-Regierung abKönnen es uns nicht leisten, "unser Schicksal in die Hände von Politikern zu legen"

Es sind ungewöhnliche Töne der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg: Sie hält es für falsch, die noch aktiven Atomkraftwerke (AKW) in Deutschland abzuschalten und stattdessen verstärkt auf Kohlekraft zu setzen.
„Es ist sehr unglücklich, dass wir an diesem Punkt angelangt sind“, sagt sie im RTL-Interview mit Reporterin Clara Pfeffer. „Hätten wir rechtzeitig reagiert und hätten wir erneuerbare Energien ausgebaut, dann müssten wir uns den Problemen, die wir aktuell haben, gar nicht stellen. Und ich denke, es ist auch ein bisschen heuchlerisch, dass die Menschen dieses Argument vor allem als Ausrede nutzen, um jetzt nicht aktiv zu werden. Und es sind auch die, die meist gegen den Ausbau von erneuerbaren Energien wie Windkraft sind.“
Das ganze Interview mit Greta Thunberg können Sie im Video sehen.

"Unser Job als Volk, echte Veränderung einzufordern"

Der Ukraine-Krieg habe die Energiefragen zum wichtigsten Thema unserer Zeit gemacht. „Natürlich sollte dies ein Moment sein, in dem wir realisieren, dass wir tatsächlich unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen reduzieren können, die einerseits aus autoritären Regimen kommen und andererseits unsere Gegenwärtigen und zukünftigen Lebensgrundlagen zerstören.“

Auf Politiker sollten wir uns nach Auffassung von Thunberg nicht verlassen, auch die Bilanz der Ampel-Regierung fällt ihrer Meinung nach mau aus. „Wenn wir uns die Bilanz anschauen – Nein, ich glaube nicht, dass wir uns leisten können, unser Schicksal in die Hände von Politikern zu legen, die wir gerade haben. Wir müssen realisieren, dass die Veränderung, die wir brauchen, nicht von ihnen kommen werden. Wir müssen uns also klar machen, dass es unser Job als Volk ist, sie dafür zur Rechenschaft zu ziehen und echte Veränderung einzufordern.“

Die Menschheit stehe – so Greta weiter – „an einem sehr entscheidenden Punkt in der Menschheitsgeschichte“, sie habe keine Ahnung, wie die Zukunft aussehen sollte. „Aber ich weiß, dass wir als erstes realisieren müssen, dass wir wirklich am Abgrund stehen.“ Und trotzdem: In Gretas neuem Buch kommt über 500 Mal das Wort Hoffnung vor – wie passt das zusammen? „Diese Hoffnung ist für mich, aktiv zu werden. Man muss realisieren, dass Hoffnung nicht einfach so zu dir kommt. Du musst sie selbst schaffen und sie dir verdienen. Es fühlt sich so an, als würden heutzutage viele Menschen auf Hoffnung warten. Aber wenn du weißt, dass du, wenn du die Hoffnung schaffen willst, aktiv werden musst. Das ist Hoffnung für mich.“ Und so verwundert, dass die junge Klima-Aktivistin auch sagt: „Ich bin so glücklich wie nie.“ (eku)

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