Klima-Aktivistin geht auf KonfrontationGreta Thunberg watscht Fridays for Future ab: Deutsche AKWs sollen weiterlaufen

Rummst es jetzt bei Greta Thunberg und Fridays for Future? Die 19jährige Klima-Aktivistin fordert im Interview mit dem stern: Lasst die Atomkraftwerke weiterlaufen! Wie bitte? Die oberste Klimaschützerin ist auf einmal FÜR Atomkraft? Greta sagt wörtlich: „Es ist nicht die Meinung von Fridays for Future, ich glaube aber, dass es aktuell schlechter ist, bestehende Atomkraftwerke zu stoppen, wenn Kohle die Alternative ist.
In Deutschland gibt es gerade wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine eine Diskussion darüber, aus welchen Rohstoffen wir unsere Energie beziehen. Denn als Lieferant – zum Beispiel von Gas, das wir unter anderem zu Strom machen – fällt der Putin-Staat aus verschiedenen Gründen (Sanktionen, gesprengte Pipelines) aus.
Greta will also lieber AKWs am Netz lassen als aus mehr Kohle Strom zu machen.

Grüne gegen Atomkraftwerke

22.03.2019, Schweden, Stockholm: Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hält während ihres Schulstreiks vor dem Reichstag ihr Schild mit der Aufschrift «Skolstrejk för klimatet» (Schulstreik fürs Klima) in die Höhe. (zu dpa "Globale Aufmerksamkeit verändert Thunbergs Schulstreik fürs Klima") Foto: Steffen Trumpf/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Greta Thunberg - mit diesem Schild fing alles an. Das Foto entstand 2019 bei einem Besuch in Berlin.
trs nic hpl, dpa, Steffen Trumpf

Mit dieser Position steht Greta auch nicht auf der Seite der deutschen Grünen. Wirtschaftsminister Robert Habeck will von den drei laufenden Atomkraftwerken in Deutschlands eines zum Jahresende abschalten, zwei sollen nur noch als Notreserve dienen („Streckbetrieb“). Dafür soll wieder mehr Kohle verstromt (also zu Strom gemacht) werden.

FDP bejubelt Greta Thunberg

Zustimmung für ihre Pro-AKW-Position bekommt Greta Thunberg von der FDP. Justizminister Buschmann schreibt bei Twitter: „Ein weiterer Beleg dafür, dass das physikalisch (Netzstabilität), ökonomisch (Preisreduktion) und klimapolitisch (Klimaneutralität) richtig ist.“

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Fachen Gretas Aussagen den Streit in der Ampel-Koalition weiter an?

Die FDP dringt dagegen auf einen Weiterbetrieb aller drei verbliebenen AKW bis ins Jahr 2024 - Parteichef und Finanzminister Christian Lindner bekräftigte dies am Montag noch einmal. Gretas Kurs dürfte für noch mehr Streit in der zerstrittenen Ampel-Koalition sorgen. (rsa/ stern/ dpa)