Kind muss dringend und findet keine Toilette

Gericht bestraft Jungen (10) , weil er in seiner Not auf einen Parkplatz pinkelt

Festnahme
Quantavious im Polizeiauto (Foto: privat)

Es ist eine jener Polizei- und Justizmeldungen, die einen kopfschüttelnd zurücklassen.
Ein kleiner Junge muss dringend pinkeln, in seiner Not erledigt er sein kleines Geschäft neben dem Auto seiner Mutter. Unglücklicherweise sieht die Polizei das und VERHAFTET den Zehnjährigen. Damit nicht genug: Quantavious wird ANGEKLAGT und zu schlechter Letzt auch noch BESTRAFT! Das berichtet der US-Sender CNN.
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Mutter: „Er ist verstört und hat Angst vor der Polizei“

Der empörende Vorfall ereignete sich demnach im August in der Stadt Senatobia im US-Bundesstaat Mississippi. Das Kind wartete im Auto seiner Mutter, als es plötzlich musste. Weil Quantavious keine Hinweise auf öffentliche Toiletten entdecken konnte, pinkelte er in seiner Not auf dem Parkplatz.

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Dabei beobachtet ihn ein Polizist, der den Jungen ermahnte und seine Mutter suchte. Wie diese dem Sender erzählte, habe sie ihren Sohn auch ermahnt. Der Polizist schien es dabei bewenden lassen zu wollen, so die Frau weiter. Dann seien plötzlich vier weitere Polizisten eingetroffen, hätten den Zehnjährigen in ein Polizeiauto verfrachtet und zur Wache gebracht, so die Frau dem Bericht zufolge.

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Anwalt: „Das wäre nicht passiert, wenn er eine andere Hautfarbe als Schwarz gehabt hätte“

„Seitdem ist er verstört und hat Angst vor der Polizei“, erklärte die Mutter dem Sender. Die Sache wurde zu den Akten genommen und wurde jetzt vor dem Jugendgericht verhandelt. Der Richter entschied, dass Quantavious als Strafe einen zweiseitigen Bericht über den verstorbenen Basketball-Star Kobe Bryant schreiben müsse. Außerdem muss er sich während der dreimonatigen Bewährungszeit einmal pro Monat bei der Polizei melden.

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Der Anwalt der Familie des Kindes erklärte, dass die Angelegenheit danach nicht aktenkundig sein werde, der Junge also nicht als vorbestraft gelte. Zugleich prangerte er das Verhalten der Polizei an. „Er wäre nicht verhaftet, strafrechtlich verfolgt oder verurteilt worden, wenn er eine andere Hautfarbe oder Rasse als Schwarz gehabt hätte“, so Carlos Moore laut dem TV-Sender NBC.

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Die Polizei von Senatobia hatte dem Bericht zufolge den verantwortlichen Polizisten entlassen, heißt es weiter. Er habe „gegen unsere Richtlinien und gegen unsere vorherige Schulung im Umgang mit solchen Problemen verstoßen.“ Daher sei er nicht mehr im Dienst. Die anderen Polizisten hätten Disziplinarstrafen erhalten.