Rücktransport kostete 147.600 Euro
Erik (25) bricht sich in Thailand das Genick: Rührende Spendenaktion rettet ihn!
von Jan-Eric Kroeger
Erst Angst um sein Leben, dann um seine Existenz! Erik Klamm (25) verunglückt im Urlaub auf Ko Samui (Thailand) mit einem Roller, bricht sich dabei das Genick. Der Rücktransport kostet seine Familie ein Vermögen – doch seine Freunde haben eine rettende Idee.
Nach Wirbelbruch folgt für Erik der nächste Schock
Den Unfall mit seinem Freund Jonas wird Erik wohl nie vergessen. Ein geplatzter Reifen führt zu dem schweren Crash, bei dem sich der 25-Jährige aus Bad Salzuflen (NRW) nicht nur das Genick bricht, sondern auch einen Lendenwirbel. Dazu kommen Schnittwunden am ganzen Körper. Ärzte helfen ihm in einem Touristen-Krankenhaus so gut es geht, doch seine Verletzungen sind schwer. So schwer, dass klar ist: Erik muss zurück nach Deutschland, schnell. Doch dann folgt der nächste Schock!
Der 25-Jährige hat keine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. 147.600 Euro kostet deshalb der Krankentransport zurück in seine ostwestfälische Heimat. Das kann Erik nicht bezahlen, auch nicht seine Familie. „Das muss man erstmal verarbeiten. Ich habe gezittert und rund um die Uhr geweint", schildert Lilia Klamm, Eriks Mutter, dem WDR. "Das waren die schlimmsten Wochen unseres Lebens". Was also tun? Freunde von Erik haben die rettende Idee, im wahrsten Sinne.
Lese-Tipp: Auslandskrankenversicherungen im Test: Schon 8 Euro im Jahr reichen
30 weitere Videos
Umfeld von Erik "zutiefst berührt" von Spendenbereitschaft
Denn sie starten eine Spendenaktion auf dem Portal Gofundme. Gestartet ist der Aufruf am 23. Mai, kurz nach dem Rollerunfall. „Um die dringend benötigte Operation zu ermöglichen, muss Erik so schnell wie möglich nach Deutschland transportiert werden“, schreibt Organisator Danny Selentin dort. „Jeder gespendete Betrag, sei er groß oder klein, kann einen bedeutenden Unterschied machen und Erik die dringend benötigte medizinische Versorgung ermöglichen.“ In etwas mehr als zwei Tagen kommt ein Betrag von rund 150.000 Euro zusammen. „Keiner hat damit gerechnet. Wir waren einfach sprachlos, überglücklich. Und das hat Erik auch Kraft gegeben“, beschreibt Eriks Mutter das Gefühl der Unterstützung. Bis Donnerstagabend hat sich der Betrag auf fast 160.000 Euro erhöht.
Aus der Angst um Eriks Leben ist nun Erleichterung geworden. In der Nacht von vergangenem Dienstag auf Mittwoch landet Erik wohlbehalten in Paderborn. Spezialisten kümmern sich nun um seine Operation und Heilung. Auf der Spendenseite wollen Eriks Freunde weiter über seinen Zustand informieren. Doch fürs Erste sind alle froh, Erik wieder zu haben. „Ihre Solidarität und Mitmenschlichkeit haben uns zutiefst berührt und geben uns allen Hoffnung und Stärke. In einer Zeit der Unsicherheit haben Sie gezeigt, dass Mitgefühl und Zusammenhalt Berge versetzen können.“ (jec)