Voraussetzung für geplantes LNG-Terminal
Für mehr Unabhängigkeit von Putins Gashahn: Flüssiggas-Pipeline in Brunsbüttel soll Ende 2022 stehen
Deutschland will sich unabhängig von russischem Erdgas machen. Dafür soll der Hafen Brunsbüttel bis Ende 2022 eine Anbindung an das deutsche Gasnetz erhalten. Diese Pipeline ist Voraussetzung, um importiertes Flüssigerdgas (LNG) über das geplante schwimmende LNG-Terminal in das Gasleitungsnetz einspeisen zu können.
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Schwimmendes LNG-Terminal soll Anfang 2023 fertig sein
Das teilten der norddeutsche Netzbetreiber SH Netz und die deutsche Tochter des niederländischen Netzbetreibers Gasunie am Freitag in Quickborn und Hannover mit. Die Fertigstellung sei für Ende des Jahres geplant. "Mit dieser Lösung kann eine Teilmenge von bis zu vier Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr in das Erdgasverbundsystem übernommen werden", so die Unternehmen. Beide sprachen zudem von einem "extrem zeitkritischen Vorhaben", das man gemeinsam starte, um das geplante schwimmende LNG-Terminal "schnell als neue Aufkommensquelle ans Netz zu bekommen".
Parallel dazu plane Gasunie eine neue, 55 Kilometer lange Leitung von Brunsbüttel nach Hamburg, um das volle Potenzial des geplanten LNG-Importterminals auszuschöpfen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will erreichen, dass in Brunsbüttel Anfang 2023 ein schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb genommen werden kann.
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Ziel: Keine Abhängigkeit mehr von russischem Erdgas
Hintergrund ist, dass das in Brunsbüttel geplante feste LNG-Importterminal nicht kurzfristig zur Verfügung stehen wird, Deutschland aber eine zügige Unabhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen erreichen will. Um das seit Jahren stockende Projekt in Brunsbüttel voranzutreiben, beteiligt sich der Bund über die Förderbank KfW dort zu 50 Prozent an der Betreibergesellschaft.
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Gasunie übernimmt weitere 40 Prozent und wird auch Betreiber des Terminals. Bislang wurde als Termin für die Inbetriebnahme das Jahr 2026 genannt. Bund und Land wollen aber, dass es deutlich schneller geht. Auch an anderen Standorten sind feste und zur Überbrückung auch schwimmende LNG-Terminals geplant. (dpa/nfi)
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