Welt "erobern" und von Migranten "säubern"
Jede Menge Waffen und rechtsradikale Pläne: Ex-Soldat vor Gericht
Im Februar 2021 fand die Polizei in mehreren Garagen und Gartenhütten in Glashütten (Hessen) zahlreiche Waffen, Handgranaten und Munition. Heute (24.06.) begann der Prozess am Landgericht Frankfurt gegen den ehemaligen Bundeswehrsoldaten Tim F., der sich wegen rechtsradikaler Umsturzpläne und unerlaubten Waffenbesitzes verantworten muss. Konkret geht es um die Vorbereitung „schwerer staatsgefährdender“ Gewalttaten sowie Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz. Der 64-jährige Vater und der 21 Jahre alte Bruder des Angeklagten stehen wegen Beihilfe vor Gericht.
Welt "erobern" und "säubern"
Wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft im März mitgeteilt hatte, war der Aufbau einer Kampforganisation nach nationalsozialistischem Vorbild geplant, um zunächst Deutschland und später die ganze Welt mit Waffen und Sprengstoff zu "erobern" und die jeweiligen Gebiete von Flüchtlingen und Migranten zu "säubern".

Gericht steht vor umfangreicher Beweisaufnahme
Der Vater und seine Söhne sollen die Waffen gehortet haben. Nach dem Fund wurden der ehemalige Soldat und sein Vater verhaftet, der Bruder habe sich freiwillig gestellt. Alle drei befinden sich seither in Untersuchungshaft. Das Gericht steht vor einer umfangreichen Beweisaufnahme mit zahlreichen Zeugen- und Gutachtervernehmungen.
Im Talk: Benno Hafeneger, Rechtextremismus-Forscher
Immer wieder gibt es Berichte über rechtsextreme Soldaten oder Polizisten. Doch warum radikalisieren sie sich und gibt es ein strukturelles Problem? RTL Hessen-Moderatorin Tina Mattick spricht mit Rechtsextremismus-Forscher Benno Hafeneger über diese Themen. (dpa/tki/tim/dgö)