Lebenslänglich für 46-Jährigen in Frankfurt

Es war Mord: Nach gemeinsamen Messerkauf erstach Sam H. seine Ex auf dem Supermarkt-Parkplatz

Nach gemeinsamen Messerkauf erstach Sam H. seine Ex Lebenslänglich für 46-Jährigen in Frankfurt
02:22 min
Lebenslänglich für 46-Jährigen in Frankfurt
Nach gemeinsamen Messerkauf erstach Sam H. seine Ex

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„Es tut mir alles so leid“, waren vergangene Woche die letzten Worte des 33-jährigen Schweden vor dem Landgericht Frankfurt. Doch seine Reue half ihm nicht: Es war Mord, lautet das Urteil am Mittwoch – der Täter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Prozess war der zweite gegen den Mann, der im Oktober 2019 seine Ex-Lebensgefährtin auf einem Supermarkt-Parkplatz mit 33 Messerstichen getötet hatte. Das Urteil von 2020 über zwölf Jahre Haft wegen Totschlags war vom Bundesgerichtshof aufgehoben worden.

Urteil für Sam H.: Mord aus Heimtücke

RTL-Reporterin Leah Grote verfolgte den letzten Prozesstag am Frankfurter Landgericht.
RTL-Reporterin Leah Grote verfolgte den letzten Prozesstag am Frankfurter Landgericht.
RTL

Das Merkmal Heimtücke sah das Frankfurter Landgericht bei der Tat von Sam H. als bewiesen an. Laut Urteil nutzte Sam H. dabei die „Arg- und Wehrlosigkeit“ des Opfers aus, das nicht mit einem Angriff rechnen konnte: „Argloser kann man nicht sein“, sagte der Vorsitzende Richter.

„Niedrige Beweggründe sind verneint worden, weil letztendlich ein Motivbündel, also mehrere Handlungsmotive leitend gewesen sind“, erläutert Staatsanwältin Monique Mugrauer im RTL-Interview. „Der Angeklagte wirkte heute im Gerichtssaal einerseits ganz cool und unbeeindruckt, auf der anderen Seite aber durchaus gestresst und nervös. Immer wieder schaute er zur Decke und wischte durchs Gesicht“, berichtet RTL-Reporterin Leah Grote aus dem Gerichtssaal. Bei Urteilsverkündung habe er dann fast teilnahmslos gewirkt, als hätte er fast schon mit dieser Entscheidung gerechnet.

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Streit eskalierte auf Supermarkt-Parkplatz

Er stach 33 Mal auf sie ein – und das auf einem Supermarktparkplatz mitten in der Frankfurter Innenstadt. Der damals 43-jährige Schwede war spät abends an dieser Stelle auf seine Ex-Freundin getroffen. Nach einem Streit, von dem Zeugen kurz nach der Tat im RTL-Interview berichteten, war der Mann in den bis Mitternacht geöffneten Supermarkt gegangen, hatte sich ein Messer gekauft und war damit wieder herausmarschiert. Das Küchenmesser mit einer Klingenlänge von über 20 cm wurde zur Tatwaffe: Sam H. stach auf seine Ex-Partnerin ein – die 24-Jährige brach auf dem Parkplatz zusammen und starb wenig später im Krankenhaus. Nach der Tat verletzte sich der 43-Jährige selbst mit dem Küchenmesser, er habe sich ursprünglich selbst töten wollen, ergab der erste Prozess gegen ihn. (leg/gmö)