Hinweis im Fall Madeleine McCann erst jetzt ernstgenommen?
Paar entdeckt mysteriösen Maddie-Schrein - nur wenige Monate nach ihrem Verschwinden
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Ein britisches Paar entdeckt im Dezember 2007 am Arade-Stausee in Portugal eine Art Schrein für Maddie McCann – nur wenige Monate nach ihrem Verschwinden. Sie schießen Fotos und geben der portugiesischen Polizei Bescheid, danach hören sie nie wieder etwas von den Beamten. Bis jetzt. Denn die erneute Suche nach Maddie könnte wegen ihres Tipps gewesen sein.
Eine Reihe von Steinen führt in den See
Ralf, ein britischer Baumeister in Rente, erzählt von dem Tag, an dem er den Maddie-Schrein entdeckte: „Ich war mit meiner Tochter und dem Hund an dem Stausee, nur wenige Monate, nachdem Maddie verschwunden war“, erzählt er der „Daily Mail“. „Meine Tochter ist vorgelaufen. Auf einmal schrie sie: ‘Komm her, hier muss jemand gestorben sein!’“
Am Ufer angekommen, sehen die beiden eine Reihe von Steinen, die in den See führen. Auf dem letzten liegt ein Strauß weißer Lilien. Sie schauen sich diesen Stein näher an – und entdecken ein Foto der vermissten Maddie darauf.
Ralf gibt der portugiesischen Polizei Bescheid - und erhält nie eine Antwort
„Ich kriege immer noch Gänsehaut. Denn dort, wo die Polizei die vergangenen Wochen gesucht hat, das war genau da, wo wir die Steine gefunden haben“, sagt Ralf.
Lese-Tipp: Der Fall Maddie McCann: DAS sagt der Anwalt von Christian B. zur Suchaktion am See
Er reagiert damals natürlich sofort, meldet seinen Fund bei der portugiesischen Polizei und schickt auch seine Fotos mit – doch er hört nie wieder etwas von den Beamten. Zwei Tage später, erzählt Ralf, seien sie zu dem Ort zurückgekehrt, aber die Blumen und das Foto waren verschwunden.
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Das Bundeskriminalamt reagiert sofort auf die Mail des Paares
Im Jahr 2020 wird Christian B. aus Deutschland als Hauptverdächtiger vorgestellt. Ralf und seine Frau Ann lesen von der Nachricht und kontaktieren sofort das Bundeskriminalamt, um ihren damaligen Fund mitzuteilen. Nur wenige Stunden nach ihrer E-Mail die Antwort per Anruf.
„Sie wollten alles wissen. Was wir gesehen haben, welche Fotos wir haben, den Standort der Steine auf dem Stausee. Dann haben wir eine Aussage gemacht“, erzählen Ralf und Ann.
Hätte der Arade-Stausee bereits 2007 untersucht werden können?
Der Stausee ist, laut Behördeninformationen, sechs Monate nach den Funden der beiden untersucht worden – allerdings nur von einem Anwalt und einer Detektivagentur, die Familie McCann engagiert hatte. Erst jetzt haben deutsche Behörden das Gebiet unter die Lupe genommen.
Lese-Tipp: So haben Polizei und Justiz versagt: Die Pannen im Fall Maddie McCann
Es wirft einmal mehr die Frage auf, wie gründlich die portugiesische Polizei in diesem Fall gearbeitet hat. Hätte die Untersuchung des BKA bereits 2007 stattfinden können?
Die Beamten sollen neue Spuren gefunden und mit nach Deutschland zur Untersuchung gebracht haben. Wie relevant diese sind, ist nicht klar. Doch es ist wahrscheinlich, dass der Tipp von Ralf und Ann die Beamten erst auf diese Fährte gebracht hat.
SPIEGEL TV Doku auf RTL+
Das Verschwinden von Maddie McCann vor 16 Jahren gehört zu den größten Rätseln der Kriminalgeschichte. Bislang konnte nicht geklärt werden, wer das dreijährige Mädchen in Portugal entführte. Doch jetzt ist sich die Staatsanwaltschaft sicher, den wahren Täter zu kennen, und steht kurz davor, Anklage zu erheben: Es soll Christian B. (45) sein.
Für die Dokumentation „Verdächtig im Fall Maddie – Wer ist Christian B.?“ (hier auf RTL+ anschauen) hat sich SPIEGEL TV ein Jahr lang auf Spurensuche begeben und exklusiv mit Freunden und Weggefährten des Tatverdächtigen gesprochen. Dabei wurden neue Erkenntnisse über den Mann gewonnen, der möglicherweise ein Verbrechen begangen haben soll, das die ganze Welt erschüttert hat. (tpo)