Wie Sie sich schützen

Fake-Website: Ryanair-Kunden aufgepasst! Betrüger haben es auf Ihre Daten abgesehen

 July 15, 2019 - Athina, Attica, Greece - Ryanair Boeing 737-800 aircraft landing at Athens International Airport AIA Eleftherios Venizelos ATH LGAV during a summer blue sky day. The airplane has 2 CFM56-7 jet engines and the registration EI-EBS. Ryanair FR RYR is the largest low-cost budget carrier in Europe with HQ in Ireland. The airline expects arrivals of the new modern Boeing 737 MAX in the future. Athina Greece PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAn230 20190715_zaa_n230_554 Copyright: xNicolasxEconomoux
Ryanair-Kunden waren das Ziel einer perfiden Betrugsmasche.
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Die Kombination ungünstiger Faktoren macht Ryanair-Kunden zu den perfekten Opfern!
Man möchte die Airline erreichen, bei der man Flüge gebucht hat, doch man findet einfach keine Kontaktdaten. Ein Umstand, den sich Betrüger immer wieder zunutze machen. Wie Sie sich schützen können.
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Ryanair-Kontakt vergeblich gesucht! Betrugswebsite kommt täuschend echt daher

Die Suche nach der Telefonnummer der Fluggesellschaft Ryanair hat Verbraucher in der letzten Woche auf eine täuschend echt wirkende Website gelotst, die sich allerdings in der Hand von Betrügern befand. Darauf zu finden: Ausschließlich eine Telefonnummer und der Hinweis, man möge sich zur Lösung von Problemen doch bitte an den Support wenden.

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So sah die Fake-Website aus

Website
Für Laien nur schwer zu erkennen: Bei dieser Website handelte es sich um einen Fake.
https://sites.google.com/view/r8snw8/home, https://sites.google.com/view/r8snw8/home, https://sites.google.com/view/r8snw8/home

Ryanair-Kunden, die sich durch vertrauenserweckende Details wie das Logo oder den Schriftzug „Ryanair Inc. All rights reserved“ in Sicherheit wägten und die angegebene Nummer kontaktierten, telefonierten schließlich mit Betrügern, die sich als Mitarbeiter der Airline ausgaben. Wie die österreichische Website watchlist-internet berichtet, hätten diese dann Daten wie Buchungsnummer und E-Mail-Adresse abgefragt. Man habe sich bemüht, jedes Anliegen individuell zu lösen – jedoch immer mit dem Ziel, Bank- oder Kreditkartendaten zu bekommen und Kunden zu einer Überweisung zu bewegen. Doch das ist nicht alles: Die Opfer seien außerdem dazu aufgefordert worden, eine Fernwartungssoftware zu installieren.

Wurde den Aufforderungen Folge geleistet, hatten die Betrüger genügend Informationen in der Hand, um eine Menge Schäden anzurichten.

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Eine „Abwandlung lange etablierter Tatbegehungen"

Wie das Landeskriminalamt Düsseldorf auf RTL-Nachfrage erklärt, handle es sich bei dieser Art von Betrug um eine Abwandlung der Fake-Shop-Masche. „Mit gut kopierten Produktbildern und Informationen aus dem Internet sowie einem professionellen Erscheinungsbild gewinnen Fake-Shops das Vertrauen der Online-Kunden.“

Doch warum nutzen Betrüger ausgerechnet den Fake einer Ryanair-Website? Wie die Experten erklären, seien Ryanair-Kunden die perfekten Opfer. Sie müssten sich „oft auch kurzfristig mit einer Vielfalt von Fragen im Rahmen ihrer Reiseplanung auseinandersetzen, wodurch der kritische Blick getrübt sein kann“.

Dadurch ginge außerdem die dringend erforderliche Umsicht verloren, wenn es um Überweisungen geht. Ein Telefonat mit einem angeblichen Mitarbeiter der Fluggesellschaft mache das Dilemma dann perfekt: „Für die Täterinnen und Täter, die mit psychologisch ausgefeilter Gesprächsführung ihre Opfer anweisen, [sind] günstige Ansatzpunkte gegeben, um ihren betrügerischen Mechanismus zu aktivieren.“

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Service der Verbraucherzentrale hilft, Fake-Shops zu entlarven

Auch wenn diese spezielle Fake-Website schon in der vergangenen Woche wieder offline genommen wurde, wie RTL herausgefunden hat, sollten Verbraucher wissen, wie man sich vor Fake-Websites schützen kann:

  • Ein Blick auf die Internetadresse, also die URL, kann immer schon ein Hinweis sein: Das Kürzel "https://“ plus Abbildung eines Vorhängeschlosses am Anfang der Adresszeile steht in der Regel für eine gesicherte Verbindung. Endet die Adresse mit ".de.com“ statt nur mit ".de“? Dann kann das ein Warnzeichen sein.

  • Auch der Blick ins Impressum kann helfen: Gibt es keins? Das sollte Ihre Alarmglocken schrillen lassen. Doch: Ist eines vorhanden, ist das kein Garant für Sicherheit: Viele Fake-Shops legen eines an, die Daten sind jedoch gefälscht. Wenn ein Impressum zu finden ist, muss es u.a. die Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse enthalten. Außerdem einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer.

  • Helfen kann außerdem der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale. Hier können Sie die in Frage stehende URL-Adresse einfügen und überprüfen lassen.

Im Video: So funktioniert der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale

An Betrüger geraten? Das sollten Sie jetzt tun!

So vorsichtig man auch ist: Betrüger werden immer gewiefter, und so gehen ihnen leider auch immer wieder Verbraucher auf den Leim. Sollte Ihnen das einmal passieren, rät das LKA Düsseldorf zu den folgenden Schritten:

  • Wer schon Geld überwiesen hat, sollte umgehend seine Bank auffordern, die Zahlung rückgängig zu machen. Wenige Stunden nach Zahlung ist das meist noch möglich. Beim Lastschriftverfahren kann die Zahlung unter Umständen noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden.

  • Alle Belege sollten gesammelt und gesichert werden.

  • Rechtlich handelt es sich bei einer solchen Vorgehensweise um Betrug: Betroffene können bei der Polizei Strafanzeige stellen.