Ist Ihr Haus wirklich sicher?Ex-Einbrecher verrät: Das sind die größten Sicherheits-Schwachstellen

Es ist Ferienzeit und da zieht es viele Menschen in die Ferne. Während Sie weit weg von zu Hause den Urlaub genießen, machen sich an den vorübergehend verlassenen Häusern hin und wieder Einbrecher ans Werk. Genau vor dieser Situation warnen aktuell Experten, denn die Diebe haben nach der Pandemie „Nachholbedarf“. Familie Herzog lässt sich auf ein mutiges Experiment ein: Während sie Urlaub auf Mallorca macht, wird ein ehemaliger Einbrecher versuchen, in ihr Haus in Bayern zu kommen. Per Überwachungskamera können Sie jeden seiner Schritte beobachten. Wie leicht der Mann in das gut gesichert geglaubte Haus gelangt und wie Sie Einbrechern wirklich das Leben schwer machen können, verraten Ihnen Andreas Notz und Alina Schmidt im Video.
Lese-Tipp: Einbrecher mäht nach Einbruch einfach den Rasen, statt zu fliehen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in Urlaub fahren

Die gute Nachricht: Die meisten Einbrecher sind Gelegenheitstäter und rücken in der Regel ohne professionelles Werkzeug an. Folglich suchen sie meist den einfachsten und schnellsten Zugang zu Haus oder in die Wohnung. Laut Polizei brechen sie ihr Vorhaben häufig ab, wenn sie nach fünf Minuten keinen Erfolg haben. Das bedeutet im Umkehrschluss: Machen Sie es Einbrechern so schwer wie möglich, in die Wohnung oder das Haus zu gelangen.

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in Urlaub fahren:

  • Schließen Sie alle Fenster und Türen ab.

  • Besprechen Sie den Anrufbeantworter nicht mit Nachrichten wie „Wir sind bis zum xxx verreist“.

  • Lassen Sie im Garten nichts herumstehen, dass Diebe als Kletterhilfen nutzen könnten. Räumen Sie also Gartenstühle, -tische und -liegen immer weg.

  • Deponieren Sie Bargeld, Wertpapiere und teuren Schmuck während Ihrer Abwesenheit in einem Bankschließfach.

  • Verstecken Sie keine Ersatzschlüssel unter der Fußmatte oder sonst irgendwo im Außenbereich. Die Verstecke kennen auch Einbrecher.

  • Verwenden Sie Kofferanhänger, die blicksicher sind.

Lese-Tipp: Die besten Sicherungen für Fenster, Balkon & Tür: So schützen Sie Ihr Zuhause vor Einbrechern

Nutzen Sie Gaunerzinken gegen Einbrecher

Viele Einbrecher informieren Kollegen mit dem sogenannten Gaunerzinken darüber, ob im Haus etwas zu holen ist oder nicht. Sie geben beispielsweise darüber Auskunft, ob im Haus auch ein Hund lebt oder ob dort eine alleinstehende Frau wohnt. Erscheint ein Zuhause besonders lukrativ, wird es ebenfalls mit einem entsprechenden Zeichen markiert: ein waagerechter Strich, der von drei senkrechten Linien durchkreuzt wird.

Gibt es nichts zu holen, benutzen viele Einbrecher auch dafür ein eigenes Zeichen. Und genau das können Sie sich zunutze: Markieren Sie Ihr Haus selbst am Briefkasten oder der Hauswand mit einem waagerechten Strich.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte eine Alarmanlage installieren. In Kombination mit Bewegungsmelder, Kameras und akustischen Signalen wirkt sie nicht nur abschreckend, sondern informiert automatisch die Polizei oder einen privaten Sicherheitsdienst. Zu offensichtlich sollte sie jedoch nicht installiert werden, da Einbrecher daraus schließen, dass es bei Ihnen etwas zu holen gibt.

Sogenannte stille Alarmanlagen informieren übrigens nur die Polizei beziehungsweise Sicherheitskräfte. Auf diese Weise werden die Einbrecher nicht vertrieben und können bestenfalls auf frischer Tat geschnappt werden.

Lese-Tipp: Was die geheimen Zeichen von Einbrecherbanden bedeuten