Ohne Know-how bringt man sich schnell selbst in Gefahr
Ertrinkende im Wasser retten: So reagieren Sie in Notsituationen richtig
Jedes Jahr häufen sich Meldungen von tödlichen Badeunfällen. Wer Zeuge eines solchen Unfalls wird, muss schnell handeln, um den Ertrinkenden aus dem Wasser zu retten. Dabei ist ein durchschnittlicher Schwimmer laut Experten kaum in der Lage, einen Ertrinkenden zu retten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Was man hier alles falsch machen kann und warum man sich seine Kräfte bei der Rettung unbedingt gut einteilen muss, hat RTL-Reporterin Julia Kaps getestet. Das Ergebnis und was die DLRG in solchen Situationen empfiehlt, sehen Sie im Video.
Woran erkennt man, ob jemand gerade ertrinkt?
Bevor ein Retter überhaupt ins Wasser geht, sollte der Notruf verständigt werden. Die Rettungsdienste sind an bewachten Gewässern die erste Anlaufstelle.
Aber wie erkennt man überhaupt, ob jemand im Wasser gerade um sein Leben kämpft? Wer droht, zu ertrinken, tut das oft still und leise. Häufig kann der Ertrinkende gar nicht aktiv um Hilfe rufen, weil er in seinem Überlebenskampf all seine Energie braucht, um über Wasser zu bleiben. An welchen Zeichen man Ertrinkende erkennt, lesen Sie hier.
Auf den richtigen Rettungsgriff kommt es an
Im Wasser kommt es auf den richtigen Griff an. Hierbei wird zwischen Standartschleppgriffen und Fesselschleppgriffen unterschieden. Bei panisch reagierenden Personen eignet sich der so genannte Fesselschleppgriff. Dabei sollte der Retter den Ertrinkenden von hinten anschwimmen, um zu verhindern, dass ihn dieser aus Panik umklammert und selbst ins Wasser zieht. Befindet man sich hinter dem Ertrinkenden, zieht man mit seiner rechten Hand die linke Hand der zu rettenden Person hinauf zum Schulterblatt. Mit der linken Hand greift man an das Kinn der Person, wodurch der Kopf stabilisiert wird. Anschließend kann das Opfer aus dem Wasser gezogen werden.
Eine andere Variante ist der Achselschleppgriff. Dabei befinden sich sowohl Retter als auch Schwimmer ebenfalls in der Rückenlage. Der Retter greift mit beiden Händen von unten in oder vor die Achselhöhle des Ertrinkenden. Ist das Opfer bewusstlos, sollte dieser Griff vermieden werden, da der Retter hier nicht das Gesicht des Bewusstlosen über Wasser halten kann und somit die Gefahr besteht, dass dieser Wasser schluckt und ertrinkt.
Beim Brust-Schulter-Schleppgriff schwimmt der Retter in Seitenlage und umfasst so den auf dem Rücken liegenden Ertrinkenden mit einem Arm diagonal über der Brust. Dadurch steht der freie Arm zum Schwimmen zur Verfügung. Auch dieser Griff ist nicht für das Schleppen Bewusstloser geeignet.
An Land folgen lebensrettende Sofortmaßnahmen
Befindet sich der Ertrinkende an Land, folgen Erste-Hilfe-Maßnahmen. Hierbei sollte zunächst überprüft werden, ob eine Atmung vorhanden ist, was für einen intakten Kreislauf sprechen würde. Trifft dies nicht zu, muss sofort mit der Reanimation begonnen werden, die aus der Herzdruckmassage und Atemspende besteht. Was dabei beachtet werden muss, haben wir hier zusammengestellt.