"Ich akzeptiere, dass unsere Freundschaft nicht überleben konnte."
Erstes Knast-Interview: Prinz Andrew tut Ghislaine Maxwell leid

Zum ersten Mal äußert sich Ghislaine Maxwell (60) selbst zu all dem, was sich in den letzten Jahren um ihre Person im Fall Jeffrey Epstein (†66) ergeben hat. Zwanzig Jahre lang muss sie im Knast bleiben, aufgrund ihrer Verbindung zum verstorbenen Multimillionär und verurteiltem Sexualstraftäter. Sie sei aber zur „bösen Hexe“ gemacht worden, sagt sie jetzt und verliert auch über ihren „guten Freund“ Prinz Andrew (62) ehrliche Worte.
Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell würde gern die Zeit zurückdrehen
Es hat schon den Anschein, als sähe Ghislaine sich selbst als Opfer der ganzen Geschichte. Nachdem sie 2020 unter Arrest gestellt wurde, spricht sie nun zum allerersten Mal über den Prozess und das harte Urteil, das gegen sie erhoben wurde. Sie selbst plädierte auf „unschuldig“. Die britische Zeitung „The Sun“ veröffentlicht ihre Aussagen, die im Zuge eines Interviews mit dem amerikanischen Sender CBS entstanden sind.
„Ich sagte in meinem Gerichts-Statement, dass es der größte Fehler meines Lebens war, Epstein zu treffen“, beklagt sich die 60-Jährige, die zu zwanzig Jahre Haft für fünf Vergehen, darunter der schwerwiegendste „Menschenhandel mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken", verurteilt wurde. Dem 2019 durch Suizid verstorbenen Epstein haben zahlreiche Frauen vorgeworfen, er habe sie als Minderjährige sexuell misshandelt. „Und natürlich würde ich es vermeiden ihn kennenzulernen und andere Entscheidungen treffen, wenn ich heute nochmal zurückgehen könnte“, gelobt die Epstein-Komplizin weiter.
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Belastendes Foto mit Andrew sei "nicht echt"
Als Andrew vor gut einem Monat am Trauerzug für seine verstorbene Mutter, Queen Elizabeth II. (†96) teilnahm, wurde er auf offener Straße wüst angefeindet. „Er bezahlt den Preis für die Verbindung“, meint Ghislaine im exklusiven Interview, „ich sehe ihn als guten Freund an. Ich sorge mich um ihn.“
Der Name des „Lieblingssohns“ der britischen Königin fiel ebenfalls im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein. Ein Foto von 2001, das ihn mit der damals jugendlichen Virginia Giuffre zeigte, sorgte für großes Aufsehen. Die heute erwachsene Frau warf dem Prinzen vor, sie mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Erst im Februar 2022 einigten sie sich außergerichtlich und Andrew zahlte Virginia 12 Millionen Dollar.
Seine Freundin Ghislaine behauptet nun sogar: „Das Foto ist nicht echt.“ Mehr wolle sie sich nicht dazu äußern, sie sei aber traurig, berichtet die „Sun“, dass seine Anwälte behauptet haben, sie seien niemals enge gewesen. „Ich akzeptiere, dass diese Freundschaft nach meiner Verurteilung nicht überleben konnte.“ Sie verfolge aber weiterhin, wie es mit Andrew weitergeht.
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Donald Trump stehe als einziger zu ihr
Im Interview spricht sie allerdings auch zwei weitere berühmte Männer an, die in Verbindung zu ihr und Jeffrey Epstein gestanden haben sollen: die früheren US-Präsidenten Bill Clinton (76) und Donald Trump (76). Während ersterer sich von ihr distanziert habe, sei Donald der einzige, der zu ihr stehe. „Ich war sehr dankbar, als er mir (nach dem Arrest) alles Gute wünschte. Er wurde dafür medial verurteilt, aber er traute sich etwas, dass sich andere nicht trauten“, erzählt sie bewundernd. Es habe ihr einen regelrechten Kick gegeben.
Als Opfer der öffentlichen Meinung, der „Cancel Culture“ geschuldet, scheint sie allerdings nicht nur ihre früheren Freunde zu sehen, sondern auch sich selbst. „Ich denke viele Frauen können sich mit mir identifizieren“, sagt sie sogar. „Viele verliebten sich in Männer, wo sie sich im Nachhinein fragen: Was dachte ich mir dabei bloß?! Ich denke, es gibt nicht eine Frau auf diesem Planeten, die das nicht über einen ihrer Freunde denkt.“ Das Gericht sah das allerdings ganz anders. (vne)