Schnüffelnase rettet vermisstes KindHündin Blair findet Jonas (5) nach verzweifelter Suche

Jonas (5) irrt neun Stunden allein im Elbsandsteingebirge umher - bis er von Rettungshündin Blair erschnüffelt wird. Die Eltern sind erleichtert.
Jonas (5) irrt neun Stunden allein im Elbsandsteingebirge umher - bis er von Rettungshündin Blair erschnüffelt wird. Die Eltern sind erleichtert.
XCitepress
von Jessy Siodlaczek

Dank Hündin Blair können alle aufatmen!
Neun Stunden irrt der kleine Jonas alleine im Wald im Elbsandsteingebirge herum. Ein Polizeihubschrauber und dutzende Einsatzkräfte suchen das Kind vergeblich in der Sächsischen Schweiz. Doch es ist Hündin Blair, die den vermissten Jungen aufspürt, erzählt Hundebesitzer Pascal Schumann im RTL-Interview.

Rettungssuchhund sucht vermisstes Kind

Pascal und seine Hündin Blair sind an diesem Abend die Helden. Die Einsatzkräfte bedanken sich bei dem Team.
Pascal und seine Hündin Blair sind an diesem Abend die Helden. Die Einsatzkräfte bedanken sich bei dem Team.
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„Das ist nicht, wie man das aus dem Fernsehen kennt“, erklärt Pascal Schumann die Suchaktion im Gespräch mit RTL. Denn Hündin Blair bekommt kein Kleidungsstück mit dem Geruch des Vermissten vor die Nase gehalten. Stattdessen sucht der belgische Schäferhund eine menschliche Spur. So auch am Sonntag (31. März), nach dem der kleine Jonas bei einem Osterausflug mit der Familie in der Sächsischen Schweiz plötzlich verschwindet.

Stundenlang suchen Einsatzkräfte, darunter ehrenamtliche Rettungshundeteams wie Pascal und Blair, nach dem Jungen. „Unsere Hunde laufen frei, ohne Leine und suchen lediglich menschliche Witterung im Wald“, erzählt der Hundebesitzer. Dann schlägt Blair plötzlich Alarm und fängt an zu bellen.

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Im Video: Warum Hunde bei der Rettung unersetzlich sind

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Hündin Blair findet Jonas und bekommt eine Belohnung

Rettungshunde
Pascal mit seinen Hunden Blair (links) und Kira.
drk-leipzig

Zum Glück: Der sechsjährige Hund hat das Kind gefunden und wartet neben dem Jungen auf die menschliche Verstärkung. Doch der kleine Jonas erschreckt sich vor dem bellenden Hund und fängt an zu weinen. Pascal und die anderen Suchenden hören das Bellen und Weinen aus der Ferne und eilen sofort zu den beiden. „Es war sehr erleichternd, dass wir das Kind da schreien und weinen gehört haben. Das war für uns dann das Zeichen, dass es ihm relativ gut geht. Weil das war schon ein gefährliches Gelände, wo er da verschwunden ist. Das ist sehr bergig und felsig. Uns ist ein richtiger Stein vom Herzen gefallen.

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Der Junge wird medizinisch untersucht und zurück zu seinen Eltern gebracht. Bis auf einigen Schürfwunden und einem großen Schock geht es dem Kind gut. Und Blair, die Hundedame, wird von allen Einsatzkräften und der Familie als Heldin gefeiert. Doch für den belgischen Schäferhund zählt nur eine Belohnung: „Die steht sehr auf Bälle, die ist ein Ball-Junkie! Die kriegt dann sofort ihren Ball zugeschmissen und der Rest ist egal. Die ist zufrieden, wenn sie ihren Ball hat.“

Ehrenamtliche Rettungshundestaffeln brauchen mehre Unterstützung

Es ist nicht die erste erfolgreiche Rettung für Pascal und Hündin Blair. Der Ehrenamtliche hat mit seiner Hundedame im vergangenen halben Jahr alleine sechs Menschen gerettet. Seit knapp fünf Jahren ist das Mensch-Tier-Team zusammen im Einsatz für die Rettungshundestaffel Deutsches Rotes Kreuz in Leipzig.

Weil die Freiwilligen wissen, wie wichtig die Suchhunde sein könne, hoffen sie auf weitere Ehrenamtliche. Menschen mit und ohne Hund sollen sich gerne bei den Rettungshundestaffeln in Sachsen melden, um das Team zu unterstützen. Vielleicht können so sogar noch viele weitere Menschen gerettet werden.