Er sticht auf seine Frau ein, dann wird sie überfahren
Frau auf Autobahn getötet: Lebenslange Haft für Ehemann

Mit 40 Stichen verletzt und von Lkw überrollt!
Nach dem gewaltsamen Tod einer Frau auf der A7 muss sich ihr Ehemann wegen Mordes vor dem Landgericht Flensburg verantworten. Nach 70 Verhandlungstagen ist jetzt das Urteil gefallen. Der 36-Jährige muss lebenslang ins Gefängnis!
Angeklagter wird blutüberströmt auf der A7 festgenommen

Als die Polizei am 20. November 2021 am Unglücksort, der A7 in Höhe Lürschau nahe Schleswig, ankommt, steht schnell fest: Die 32-jährige Beifahrerin ist nicht durch einen Unfall gestorben. Ihr Körper ist von 40 Messerstichen übersät, umgehend gerät ihr Ehemann und Fahrer unter Mordverdacht. Er wird blutüberströmt verhaftet. Die Staatsanwaltschaft Flensburg ist sich sicher, dass der heute 36-Jährige seine Frau aus Rache und gekränktem Ehrgefühl töten wollte. Grund sollen ihre Trennungsabsichten gewesen sein. Wegen Mordes fordert die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe.
Lese-Tipp: LKW-Fahrer wirft Steine in den Gegenverkehr – Viereinhalb Jahre Haft
Die Verteidigung hingegen hat in ihrem heutigen Plädoyer lediglich eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung gefordert. Der Mandant sei vermindert schuldfähig, heißt es.
Im Video: Verdächtiger Ehemann in Psychiatrie eingewiesen
Nebenklage sieht „explizit geplante Tat“
„Wir haben in 70 Hauptversammlungstagen festgestellt, dass wird nichts festgestellt haben. Wir haben einen Angeklagten, der während sämtlicher Hauptverhandlungstage sehr neben sich stand und auch zum Tatzeitpunkt sehr neben sich stand. Deswegen können wir hier keine bewusste Totschlagshandlung feststellen“, sagt sein Verteidiger Sebastian Baur im Gespräch mit RTL. Maximal fünf Jahre Haft seien daher angemessen.
Lese-Tipp: Zwei mutige Ersthelfer retten Mann (49) aus brennendem Auto
Eine Farce für die Nebenklage, die ebenfalls eine lebenslängliche Haftstrafe für den gebürtigen Syrer fordert. „Das Plädoyer der Verteidigung hat nichts mit der Realität zu tun. Es ist offensichtlich, dass der Angeklagte die ihm vorgeworfene Tat begangen hat. Wir haben dokumentiert, dass der Angeklagte über Jahre hinweg Straftaten in ganz Europa zu Lasten seiner Ehefrau begangen hat und da kann man schon sehen, dass wir in der Tat ein planvolles Vorgehen haben. Er hat die Tat explizit geplant. Er hat geplant, diese Tat auf der Autobahn zu begehen, weil er wusste, dort konnte die Ehefrau nicht fliehen“, bekräftigt Rechtsanwalt Christian Hecken. Er vertritt die Eltern und die sieben Geschwister des Opfers.
Lebenslange Haftstrafe: Mann versuchte gleich zweimal, Ehefrau zu töten
Genau dieses planvolle Vorgehen erkennen auch die Richter und verurteilen den 36-Jährigen heute zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen versuchten Mordes und Körperverletzung mit Todesfolge. Bei der heutigen Verhandlung kommen außerdem neue, schreckliche Details ans Licht. Der Angeklagte hat schon in Flensburg ein erstes Mal auf seine Ehefrau eingestochen. Anschließend fuhren die beiden in Richtung Hamburg und hielten in Höhe Lürschau auf dem Seitenstreifen an. Hier hat der Angeklagte erneut auf seine Frau eingestochen – insgesamt 40-mal wurde sie mit einem Küchenmesser getroffen. Um sich zu retten, lief die Frau auf die Fahrbahn und wurde hier von einem LKW überrollt.