Wer erschoss den 52-Jährigen 1998 in Duisburg?

Cold Case Ahmet Tuncer: Rätsel um toten Stahlarbeiter im Keller

Mit diesem Fahndungsplakat bat die Polizei 1998 um Hinweise rund um den Mord an Ahmet Tuncer.
Mit diesem Fahndungsplakat bat die Polizei 1998 um Hinweise rund um den Mord an Ahmet Tuncer.
Polizei Duisburg

„Ich geh mal kurz in den Keller!“ Das oder etwas ähnliches hat Ahmet Tuncer wohl am Sonntagmorgen des 13. April 1998 zu seiner Frau gesagt und verschwand durch die Wohnungstür. Doch er kehrte nicht mehr zurück. Als sie später nach ihm schaut, fand sie den damals 52-Jährigen in einer Blutlache auf dem Boden liegend vor. Mehrere Schüsse haben seinen Körper zerfetzt. Der oder die Mörder des türkischen Stahlarbeiters wurden nie gefunden. 24 Jahre nach der schrecklichen Tat rollen Ermittler den sogenannten Cold Case wieder auf.

Ahmet Tuncer wurde in seinem Keller erschossen

Ahmet Tuncer lebte 1998 mit seiner Familie in einem Mehrfamilienhaus in der Graf-Spee-Straße im Stadtteil Hüttenheim. Nachbarn hatten am Morgen seines Todes mehrere Schüsse gehört. Doch wer auch immer diese auf den 52-Jährigen abgefeuert hatte, entkam unerkannt vom Tatort.

Wochenlang ermittelte eine Duisburger Mordkommission, war unter anderem mit Fahndungsplakaten in deutscher und türkischer Sprache auf der Suche nach Zeugen. Die Belohnung für Hinweise betrug seinerzeit 3000 Deutsche Mark. Vier Monate später wurden die Ermittlungen allerdings ohne Ergebnis eingestellt. Bis heute.

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Am Jahrestag des Mordes: Ermittler nehmen Cold Case Ahmet Tuncer wieder auf

Exakt 24 Jahre nach dem Mord nehmen Polizeibeamte in Abstimmung mit der Duisburger Staatsanwaltschaft den Cold Case wieder auf und durchforsten die alten Strafakten nach Hinweisen.

Wie bei anderen ungeklärten Altfällen hoffen die Kriminalisten, dass sich Zeugen auch nach so langer Zeit mit entscheidendem Wissen der Polizei offenbaren.

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Ermittler wollen offene Fragen im Fall Ahmet Tuncer klären

Folgende offene Fragen interessieren die Ermittler besonders:

  • Wer hat Ahmet Tuncer am Morgen des 13. September 1998 noch lebend gesehen?

  • Wer kann Näheres zu seinen damaligen Lebensumständen oder Bekannten sagen?

  • Wer hat am Morgen des Tattages verdächtige Beobachtungen auf der Graf-Spee-Straße gemacht?

  • Wem sind im Nachhinein Informationen zu Ohren gekommen, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten?

Dazu veröffentlichte die Polizei am Dienstag das Foto des Opfers und das damalige Fahndungsplakat in türkischer Sprache. Hinweise nimmt die Duisburger Mordkommission unter der Rufnummer 0203 2800 entgegen oder per E-Mail an „MKGraf.Duisburg@polizei.nrw.de“. (dpa/lha)