Ärzte der Welt-Direktor François De Keersmaeker
"Die Menschen wissen nicht, wann sie da wieder raus können, ob sie lebend wieder raus kommen“
Die Menschen in den umkämpften Gebieten der Ukraine zu erreichen, wird immer schwieriger. Die Organisation Ärzte der Welt ist seit vielen Jahren in der Ukraine tätig. Doch dass sich das Kriegsgeschehen täglich ändert, sorgt laut Direktor François De Keersmaeker für neue Herausforderungen: „Es kann von heute auf morgen eskalieren und umgekehrt wieder Ruhe einkehren, das erfordert von uns eine enorme Flexibilität.“
Wie die Hilfsorganisation trotzdem medizinische Hilfsgüter da hin bringt, wo sie am dringendsten gebraucht werden, erklärt De Keersmaeker im RTL-Interview.
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„Die Menschen leben hauptsächlich in bombensicheren Unterkünften, überfüllten Unterkünften“
Ärzte der Welt ist seit Jahren vor allem im Osten des Landes tätig. Dort ist das Leben gerade geprägt von „Bombardements“. „Die Menschen leben hauptsächlich in bombensicheren Unterkünften, überfüllten Unterkünften“, erklärt De Keersmaeker.
Die Belastung für die Ukrainer, aber auch für die vielen freiwilligen Helfer, ist enorm groß. „Es ist sehr zermürbend, die Menschen wissen nicht, wann sie da wieder raus können, ob sie lebend wieder raus kommen.“ Aber auch im Westen verbringen die Mitarbeiter von Ärzte der Welt täglich mehrere Stunden in den Kellern.
So kommen medizinische Güter zu den Menschen
In den kommenden Wochen will Ärzte der Welt die Binnenflüchtlinge weiterhin mit mobilen Teams medizinisch versorgen: Ärzte, Hebammen & Psychologen versuchen die Menschen dort zu erreichen, wo es kaum noch eine medizinische Infrastruktur gibt. Besonders wichtig bleibt laut Ärzte der Welt-Direktor die Lieferung von medizinischen Gütern. Das funktioniert zum einen über offizielle Korridore, die politisch verhandelt werden, „aber das ist sehr selten der Fall.“ Es gibt immer wieder informelle Korridore: „private Leute, die medizinische Güter in kleine Gesundheitszentren in kleine Orte bringen.“
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