Daran erkennen Sie die Echtheit des Abnehm-WundermittelsDiabetes-Medikament Ozempic: Hersteller warnt vor Fälschungen

Eigentlich ist Ozempic für Diabetes-Patienten gedacht – und für diese überlebenswichtig. Aber: Viele Menschen benutzen das Medikament mittlerweile um abzunehmen. Jetzt sorgt das vermeintliche Schlankheitswunder erneut für Schlagzeilen, denn es sind Fälschungen im Umlauf. Was Sie wissen müssen.
In einigen Ländern Ozempic-Fälschungen gefunden - auf diese Merkmale sollten Sie achten
Der Ozempic-Hersteller Novo Nordisk warnt in einer neuen Mitteilung vor lebensgefährlichen Fakes. Diese sind unter anderem in den USA, der Schweiz und in Australien aufgetaucht, berichtet die Pharmazeutische Zeitung.
Doch wie kann man die Fälschung vom Original unterscheiden? Es gibt einige Merkmale, anhand derer man die Echtheit überprüfen könne:
Statt des Inhaltsstoffs Semaglutid, der eigentlich in den Ozempic-Pens enthalten ist, ist in einigen Fakes aus den USA der Inhaltsstoff Insulin-Glargin gefunden worden. Das führte bei einigen Patienten zu einer lebensgefährlichen Unterzuckerung. In der Mitteilung des Unternehmens heißt es dazu: „Patienten, denen Semaglutid-Injektionspräparate verschrieben wurden, werden dringend gebeten, ihr Medikament vor der Verabreichung auf seine Echtheit zu überprüfen.“
Die echten Ozempic-Pens verändern beim Einstellen der Dosis NICHT ihre Länge. Bei einem Fake soll die Skala beim Einstellen der Dosis aus dem Pen herausragen.
In dem Dosisfenster sollen nur die vorgesehenen Applikationsdosen einstellbar sein – und keine Zwischenwerte.
Zum Lieferumfang des Originalumfangs gehören je nach Dosis insgesamt entweder sechs Pen-Nadeln oder vier.
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Auch Wegeovy wird gefälscht
Auch das vermeintliche Wunder-Abnehmmittel Wegovy, das ebenfalls verschreibungspflichtig ist, Semaglutid enthält und zum Abnehmen und Halten des Gewichts bei Adipositas-Patienten zum Einsatz kommt, wird gefälscht. Hier warnt der Hersteller Novo Nordisk ebenfalls vor Schwarzmarkt-Käufen, so die Pharmazeutische Zeitung.
Wichtig:
Die Pens von Wegovy haben keinen Druckknopf zur Verabreichung. Es handelt sich bei ihnen um Autoinjektoren.
Auch sie sind fest dosiert, die Dosis kann nicht eingestellt werden. Folgende Stärken sind aktuell verfügbar: 0,25 mg, 0,5 mg, 1 mg, 1,7 mg und 2,4 mg.
Novo Nordisk fasst in seiner Risiko-Mitteilung zusammen, warum es so gefährlich ist, seinem Körper Fälschungen zuzuführen: „Medikamente, die online oder persönlich von ausländischen oder nicht zugelassenen Quellen erworben werden, können falsch gekennzeichnet, verfälscht, gefälscht, kontaminiert, unsachgemäß gelagert und transportiert, unwirksam und/oder unsicher sein.“
Swissmedic, die schweizerische Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel ergänzt: „Nur Medikamente aus offiziell bewilligten und kontrollierten Vertriebskanälen sind qualitativ einwandfrei und sicher.“ Das Institut rät davon ab, Internetangebote abseits der offiziellen Online-Apotheken in Anspruch zu nehmen. Denn auch hier kam es laut Pharmazeutischer Zeitung bereits zu Krankenhauseinweisungen, ausgelöst durch Unterzuckerungen, die wiederum auf insulinhaltige Ozempic-Pens zurückzuführen waren.
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Wie sieht die Fake-Lage in Deutschland aus?
Der Pressesprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärte auf Nachfrage der Pharmazeutischen Zeitung, dass in der legalen Lieferkette in Deutschland bisher noch keine Fälschungen aufgetreten seien. Aber: Man habe Informationen zu Ozempic-Fakes aus dem Kosovo, der Türkei und in Südafrika erhalten.
Zudem könne nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass hierzulande nicht trotzdem Fälschungen grassieren.
All diejenigen, die Ozempic – oder eben auch Wegovy – nutzen, sollten die Medikamente also ausschließlich auf legalem Wege, über Apotheken, erwerben. (vdü)