"Frage auch mal nach"

Corona-Streit beigelegt: Flick holt sich jetzt Rat bei Karl Lauterbach

Hansi Flick und Karl Lauterbach.
Hansi Flick (re.) hört jetzt auf Karl Lauterbach.
RTL

Bundestrainer Hansi Flick holt sich Corona-Tipps bei SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach! Was vernünftig oder naheliegend klingen mag, ist vor dem Hintergrund ihrer gemeinsamen Vergangenheit erstaunlich. Schließlich hatte es im Februar zwischen den beiden geknallt, als Flick Lauterbach einen „sogenannten Experten“ nannte. Heute sagt Flick im ARD-Radio-Interview: "In der Zeit, in der wir mal kurz aneinandergeraten sind, hat sich schon eine Verbindung zueinander aufgebaut", sagte Flick , "und wenn irgendwas ist, dann frage ich auch mal nach".

Was war passiert?

Im Februar hatte es zwischen Bundestrainer Hansi Flick und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ordentlich gehakt. Nach Lauterbachs Kritik an der Reise der Bayern zur Club-WM in Katar, hatte Flick empfindlich reagiert und ihn als „sogenannten“ Experten bezeichnet. Nach einem versöhnlichen Gespräch der beiden, war der Streit schnell beiseite gelegt. "Seine Kritik nehme ich sportlich“, sagte Lauterbach damals. Jetzt scheint sich Flick sogar ganz besonders für die Meinung von genau diesem Experten zu interessieren. Insbesondere beim Thema Impfen. Der Austausch mit Lauterbach habe auch dazu geführt, dass Flick in der Impfung "den einzigen Ausweg aus der Pandemie" sieht. "Er hat mir bestätigt, dass die Impfung eine Sache ist, die man einfach machen muss", sagte der 56-Jährige.

Im Video: Flick bezieht klar Stellung zur Impfung

In der Nationalmannschaft sehen das nicht alle so: Deswegen musste ein Quartett um Impf-Skeptiker Joshua Kimmich nach einem positiven Test des doppelt geimpften Niklas Süle in Quarantäne, weshalb es die abschließenden WM-Qualifikationsspiele am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in Wolfsburg gegen Liechtenstein und drei Tage später in Armenien verpasst. Flick sieht die Frage, ob nur noch geimpfte Spieler in den Kader berufen werden sollten, eher bei den Klubs verortet.

"Die Vereine müssen sich auch Gedanken machen, wie sie damit gezielt umgehen", sagte der Bundestrainer und veranschaulichte: "Es ist ein wichtiges zweites Spiel im Achtelfinale der Champions League für einen Verein, und dann fallen am Vortag fünf Spieler weg, weil vier nicht geimpft sind oder vielleicht wegen anderer Dinge." (sid/lgr)