Prozessauftakt vor Landgericht Bonn"Cold-Case" Claudia Otto: Mutmaßlicher Mörder vor Gericht

Wird der „Cold Case“ Claudia Otto 35 Jahre nach dem Mord an der damals 23-Jährigen endlich aufgeklärt? Jetzt hat der Prozess vor dem Landgericht Bonn der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter Detlev M. begonnen. Der Angeklagte - ein verurteilter Doppelmörder - soll 1987 die Gastwirtstochter aus Lohmar im Kreis Rhein-Sieg-Kreis (NRW) getötet haben. Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus Habgier in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge aus.

Ermittlungserfolg in NRW: Mordfall Claudia Otto wohl aufgeklärt

Zum Prozessauftakt ließ der Angeklagte über seinen Verteidiger die Vorwürfe bestreiten. „Mein Mandant möchte erklären, dass er die angeklagte Tat nicht begangen hat“, sagte sein Anwalt Uwe Kreschel.

Claudia Ottos Leiche war am 9. Mai 1987 gefunden worden, gefesselt mit Nylonstrümpfen und mit einer Krawatte erwürgt. Detlev m. hatte die junge Frau nachweislich als Letzter lebend gesehen. Die Spuren reichten jedoch nie aus, ihn zu überführen. Die Möglichkeit einer DNA-Analyse gab es zu damals noch nicht.

Detlef M. ermordete im Sauerland ein Kleinkind und dessen Großmutter

Ermittler hatten sich den alten Fall erst kürzlich noch einmal vorgenommen und dabei eine DNA-Spur gefunden, die dem Angeklagten zugerechnet wird. Dies sei den „erheblich verbesserten Analysemethoden“ zu verdanken, sagte Gerichtssprecherin Gerlind Keller. Der 66-Jährige war im April festgenommen worden.

Der Mann hat bereits 32 Jahre im Gefängnis gesessen. 1988 hatte er im Sauerland ein Kleinkind und dessen Großmutter erwürgt und war dafür rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er war erst seit 2020 wieder auf freiem Fuß. Ein Urteil in dem Mordprozess könnte am 22. Dezember fallen. (dpa/uvo)