"Der Erfolg der ukrainischen Landwirtschaft ist für uns alle wichtig"

Cem Özdemir trifft ukrainischen Agrarminister in Kiew und verspricht Hilfe

10.06.2022, Ukraine, Nemischajewe: Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (r-l, Bündnis 90/Die Grünen), die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen und der ukrainische  Agrarminister Mykola Solskyj (l) geben kurze Statements beim Besuch des Agrarkolleg Nemischajewe, bei Kiew. Foto: Andreas Stein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (r-l, Bündnis 90/Die Grünen), die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen und der ukrainische Agrarminister Mykola Solskyj (l).
htf, dpa, Andreas Stein

Der Krieg in der Ukraine ist nicht nur ein Krieg in der Ukraine. Er kann sich auch zu einer furchtbaren Hungerkrise ausweiten. Denn die Ukraine ist ein wichtiger Produzent von Agrarprodukten, zum Beispiel von Weizen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat in Kiew seinen ukrainischen Amtskollegen Mykola Solskyj getroffen und ihm weitreichende Unterstützung zugesagt.
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"Sie leisten Übermenschliches"

„Ich habe ihm halb scherzhaft, halb ernsthaft gesagt: Solange dieser feige Krieg von Russland gegen die Ukraine geführt wird, ist das Bundesministerium für Ernährung auch eine Außenstelle seines Ministeriums in Berlin. Wir stehen zur Verfügung.”

Und weiter sagte er: „Es muss für einen Landwirtschaftsminister geradezu unerträglich sein, wenn er Bauern als Landwirte hat, die fleißig arbeiten, viele Erträge haben und der sich Sorgen darüber machen muss, wie diese Erträge die Menschen erreichen, für die sie eigentlich gedacht sind“, so Özdemir.

Er lobte die ukrainischen Landwirte und Landwirtinnen: “Landwirtinnen und Landwirte sind keine Nationalisten. Sie arbeiten zusammen, kooperieren zusammen. Der Erfolg der ukrainischen Landwirtschaft ist nicht nur für die Ukraine wichtig, er ist für uns alle wichtig.” Im Vorfeld hatte Özdemir in einem Interview mit der “Rheinischen Post” bereits gesagt: „Sie leisten Übermenschliches, in dem sie ihr Land verteidigen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Ukraine und die Welt mit Lebensmitteln versorgt werden."

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Özdemir hatte auch konkrete Unterstützung im Gepäck. So will die Bundesregierung 500.000 Euro zur Verfügung stellen, damit der Transport der Waren besser funktioniert. Es soll Tiermedizin im Wert von 5 Millionen Euro geliefert werden. Insgesamt soll sich die Hilfe auf 1,7 Millionen Euro belaufen. Özdemir betonte aber: „Alles, was wir versuchen, sind immer nur die zweit- und drittbesten Lösungen, solange der Krieg nicht zu Ende ist. Deshalb ist es auch die Aufgabe des deutschen Agrarministers, bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hinzuweisen.” (eku)

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