Wir haben es getestet
Als vierköpfige Familie vom Bürgergeld leben: Geht das auf?
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von Lukas van den Brink
Seit Januar gibt’s jetzt das Bürgergeld statt Hartz IV. Und auf den ersten Blick klingen die Zahlen ganz passabel, so ganz ohne Arbeit: Knapp 1600 Euro für eine vierköpfige Familie, die bisherige Wohnung darf für ein Jahr auch weiter bewohnt werden. Aber ist das in Zeiten von Inflation und gestiegenen Preisen aktuell wirklich eine Summe, von der man gut leben kann? Eine Familie macht für uns den Test, die Ergebnisse zeigen wir Ihnen im Video. Wie der Finanz-Experte das Bürgergeld einschätzt, lesen Sie hier.
Das sind die Unterschiede zu Hartz IV
Das neue Bürgergeld soll ja eigentlich dafür sorgen, dass sich Familien mehr leisten können als mit Hartz IV. „Finanztip“-Experte Hermann Tenhagen erklärt die Unterschiede: „Wenn Sie neu ins Bürgergeld reinfallen, müssen Sie sich erst einmal nicht darum kümmern, dass Sie zum Beispiel aus Ihrer Wohnung ausziehen müssen. Wenn Sie jetzt eine großzügigere Wohnung haben, war es früher bei Hartz so, dass Sie relativ schnell eine Anforderung bekommen: ‘Sie müssen sich was Kleineres, Preiswerteres suchen’ – und es gibt mehr Geld.“
Auch eine Rücklagen-Bildung soll mit dem Bürgergeld möglich sein. Für Situationen, in denen größere Anschaffungen, wie zum Beispiel die einer Waschmaschine, anstehen. Tenhagen hält das allerdings für eine „Illusion“.
Lese-Tipp: Online-Rechner – So hoch fällt das neue Bürgergeld aus
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Lebensqualität durch Unternehmungen? Fehlanzeige!
Für einen Single-Haushalt gibt’s jetzt monatlich 502 Euro, Ehepaare bekommen 451 Euro pro Person. Für jedes Kind gibt’s noch mal bis zu 420 Euro obendrauf. Insgesamt setzt sich das Bürgergeld aus elf Kategorien zusammen – was direkt auffällt: Vor allem für Unternehmungen gibt’s wenig Geld.
„Eine Entscheidung der Politik, die Rücksicht auf den Steuerzahler nehmen soll. Man möchte offenkundig nicht, dass Leute, die Bürgergeld beziehen, von dem Bürgergeld, das sie von uns allen bekommen, ins Kino oder ins Theater gehen können“, sagt der Finanzexperte. Für Kleidung sind bei einer vierköpfigen Familie 33 Euro pro Woche vorgesehen – gerade mal 8,25 Euro für jedes Familienmitglied. (ija)
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