Militärische Stärke BTG im Ukraine-Krieg: Das steckt hinter der "Bataillonstaktischen Gruppe"

Die sogenannte "Bataillonstaktische Gruppe" oder "Bataillonskampfgruppe" ist DAS Maß der militärischen Stärke geworden. Die Kräfte beider Seiten werden in BTGs angegeben, so selbstverständlich wie "PS" beim Kraftfahrzeug. Fragt sich nur: Was ist eigentlich eine BTG oder Bataillonstaktische Gruppe?
Bataillonstaktische Gruppe: Die Maßeinheit des Krieges
Früher redete man von Divisionen und Regimentern, heute von der BTG. Doch kaum jemand weiß, was sich hinter der Abkürzung für Bataillonstaktische Gruppe verbirgt. Zuerst einmal sind nicht alle Soldaten in der Ukraine in BTGs gegliedert. Vor allem bei Kräften, die man der leichten Infanterie zuordnen kann, macht die Einteilung in BTGs wenig Sinn, weil sie nicht die Unterstützungseinheiten besitzen, die eine BTG ausmachen. Zum einen ist das bei den hocheffizienten Sonderkommandos beider Seiten der Fall. Aber auch bei den schlecht ausgerüsteten und ausgebildeten Reservisten – ob es nun Kiews Territorialverteidigung ist oder die frisch rekrutierten Soldaten der selbst ernannten pro-russischen "Republiken" im Osten.
Hintergründe der BGT: Bildung einer schlagkräftigen Einheit
Nur die reguläre Armee ohne Kommandotruppen kann in BTGs gegliedert werden. Bei einer BTG handelt es sich um ein massiv verstärktes Bataillon, dem Unterstützungswaffen wie Artillerie aber auch Aufklärungseinheiten direkt zugeordnet sind. Die Personalstärke des Bataillons verdoppelt sich dabei beinahe. Jeweils drei BTGs bilden eine Brigade. Diese Dreiteilung hat beim Militär Tradition. Auch ist es nicht neu, größere Einheiten in jeweils drei Kampfgruppen aufzusplitten, die selbstständig agieren können. So haben die Amerikaner und auch die Deutschen ihre Divisionen im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Wobei aber die Mannstärke einer US-Panzerdivision damals weit höher war, also die einer Brigade im Ukraine-Krieg.
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Die grundsätzliche Idee der BTG: So soll eine schlagkräftige Einheit geschaffen werden, die mit eigenen Mitteln ihre Aufgaben im Gefecht erfüllen kann. Und der nicht für jeden Einsatz jeweils Artillerie und sonstige Unterstützung stundenweise zugeteilt wird. Grundsätzlich kann die Zusammensetzung einer BTG je nach Einsatzumgebung verändert werden, aber durch die Zusammenlegung zu einer Einheit hofft man, das Zusammenwirken der verschiedenen Waffengattungen und Systeme zu verbessern.
Wie sind russische Kampfverbände aufgebaut?
Eine typische russische BTG einer motorisierten Brigade sieht in etwa so aus. Zu eigentlichen Kampf- oder Schlachtteil gehört die motorisierte Infanterie – der deutsche Terminus wäre Panzergrenadiere – die von einer Kompagnie Kampfpanzer begleiten werden. Typischerweise wären das zehn Panzer vom Typ T-72b. Gemeinsam bilden sie das eigentliche motorisierte Schützenbataillon. Diese Angriffstruppen werden in der BTG massiv von weiteren Waffen unterstützt. Die BTG hat eine eigene Luftabwehr, dazu kommen Raketen-Artillerie und Haubitzen, alles Waffen kurzer und mittlerer Reichweite. Die russische Doktrin setzt stark auf die Feuerkraft der Artillerie. Zu den verheerenden Salvengeschützen sollten in einer BTG noch drei Raketenwerfer vom Typ TOS 1 gehören. In Russland werden diese Systeme als schwere Flammenwerfer bezeichnet, haben aber mit den Flammenwerfern, wie man sie im Westen kennt, wenig gemein. Sie verschießen Raketensalven mit thermobarischen Gefechtsköpfen, deren Wirkung ist enorm, die Reichweite allerdings begrenzt. Dazu können Pioniere kommen. Es gibt eine Führungsgruppe der BTG, dazu Einheiten zur Drohnenaufklärung und zum Cyberkrieg. Außerdem hat die BTG einen eigenen Fuhrpark für die Versorgung. Das eigentliche Kampfbataillon aus mechanisierten Grenadieren und Panzer wird also massiv verstärkt. So ganz neu ist das nicht. Früher war das Regiment bestehend aus drei Bataillonen ähnlich konzipiert. Doch weltweit hat das Regiment als Standardgröße für militärische Einheiten ausgedient.
Diese russische Gliederung galt vor dem Einmarsch in die Ukraine als hocheffizient und wegweisend. Nun ist der Ruf mehr als lädiert. Woran liegt das? Zum einen ist der echte Zustand von Putins Armee weit schlechter, als die blitzenden Paraden vermuten ließen. Mangelnder Kampfgeist, schlecht gewartetes Material, ungenügende Ausbildung und selbst unbrauchbare Billigreifen setzen der Armee zu. Diese Mängel haben aber mit dem Konzept der BTG wenig zu tun.
Einsatz der Bataillonstaktischen Gruppe: Für einen anderen Krieg bestimmt
Verschiedene andere Faktoren schon. So eine BTG ist für das Bewegungsgefecht starker Kräfte konzipiert. Doch genau das hat die Ukraine den Russen bei ihrem Vormarsch in den ersten Kampftagen nicht angeboten. Kiews Soldaten versuchten nicht, Putins BTGs an der Grenze auf freiem Feld zu stoppen. Sie ließen sie vorrücken und hielten dabei feste Plätze besetzt, versteiften ihren Widerstand erst in den räumlich ausufernden Vororten von Kiew und Charkow. Der Krieg, für den die BTGs konzipiert wurden, fand also nicht statt. Stattdessen wurden die Einheiten in urbane Häuserkämpfe verwickelt und ihre langen Nachschubrouten wurden eigenständig attackiert.
Und hier zeigte sich ein Problem so hochgerüsteter mechanisierter Verbände, welches auch die US-Army schon seit dem Zweiten Weltkrieg plagt. Formationen, die ideal für große Panzerschlachten sind, besitzen für viele Formen des Gefechts zu viel Technik und zu wenig Infanteristen. Und diese Form von Gefechten in unüberschaubaren Räumen zwangen die ukrainischen Verteidiger den Invasoren auf. Typisch für diese Phase des Krieges sind Attacken auf Panzerformationen aus einer Lauerstellung. Möglich ist so etwas, weil die Russen die von ihnen besetzten Räume mangels Soldaten nicht wirklich sichern konnten und sie auch nicht genug Infanteristen haben, um ihre Bewegungen zu flankieren.
BGT-Einsatz: Probleme in russischer Führung
Als Folge kamen die BTGs nicht voran, anstelle eines schnellen Bewegungskrieges kam es zu zermürbenden Kämpfen in Vororten. Und dann zeigte sich das nächste Problem der BTG. Die Wirkung der Artillerie ist enorm, wenn sie geeignete Ziele hat. Vor allem die Salvengeschütze verbrauchen viel Material. Doch die russische Armee konnte diesen Nachschub nicht in der benötigten Menge nachführen. Dafür gab es lokale Gründe. Etwa dass die Russen keine Eisenbahnlinien benutzen konnte, die Armee - Putins Rhetorik zum Trotz - eher auf einen Verteidigungskrieg auf eigenem Terrain ausgerichtet ist und dass die Ukrainer die Nachschubwege erfolgreich angriffen. Doch es gibt auch eine konzeptionelle Seite: Die BTG dieser Form ist auf heftige, aber kurze Kämpfe ausgerichtet, frisst sich der Krieg fest, bekommt sie ein Nachschubproblem. Auch zeigte sich, dass die Kommunikation außerhalb des BTG-Levels schwierig war. Innerhalb einer Brigade gelang das noch, aber bei den Versuchen den Großraum Kiew zu umfassen, zeigte sich, dass Russland keine koordinierten Aktionen auf der Ebene mehrerer Brigaden durchführen konnte.
Die russische Führung hat diese Probleme allerdings erkannt und versucht gegenzusteuern. Schon eine Woche nach Kriegsbeginn wurden zunächst tschetschenische Kämpfer und dann Militär-Contractoren nachgeführt – im Westen meist pauschal mit dem Stichwort "Wagner Gruppe" bezeichnet. Für ihren Einsatz gibt es politische Gründe, aber hier handelt es sich nicht um reguläre Gliederungen mit einem Übermaß an schwerer Technik. Diese infanteristischen Gruppen sollen den Mangel an Fußsoldaten der regulären russischen Truppen ausgleichen und haben dann auch in Mariupol die Hauptlast der urbanen Kämpfe getragen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de
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