Vor kurzem organisierte Müller eine Demo gegen Rechts
Brandanschlag auf Politiker-Haus: Familie mit Baby entgeht nur knapp einer Katastrophe
„Der Schock sitzt tief.“
Zwei Tage nach dem feigen Brandanschlag auf sein Haus ist Michael Müller noch immer merklich betroffen über die Attacke. „Man denkt unweigerlich an die Anschläge aus der Vergangenheit, die schlimm ausgegangen sind“, sagt der SPD-Politiker aus Thüringen auf RTL-Anfrage. Er sei froh, dass die Familie in seinem Haus „so schnell munter wurde und reagieren konnte.“
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„Ich habe keine Feinde, es gab keine Bedrohung“

Vier Menschen übernachteten in seinem Holzhaus, als die unbekannten Täter in der Nacht von Sonntag auf Montag im thüringischen Waltershausen zuschlagen. Ein Ehepaar mit seinem fünf Monate alten Baby und der jugendlichen Tochter (15). Müller selbst ist nicht zuhause. Weil er selbst viel auf Reisen ist und viel Gastfreundschaft erfährt, hat er oft auch Gäste in seinem Haus, berichtet er. „Ich war in der ganzen Welt unterwegs, habe unter freiem Himmel übernachtet. Jetzt habe ich Angst zu Hause, im eigenen Bett.“
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Nur dem Zufall und der Aufmerksamkeit seiner Gäste ist es zu verdanken, dass sie mit einem Schrecken davonkommen und einer Katastrophe entgehen. Müller hat keine Erklärung dafür, wie er zum Ziel des hinterhältigen Angriffs werden konnte. „Ich habe keine Feinde, es gab keine Bedrohung“, sagt er nachdenklich. Der Brandanschlag habe ihn „völlig kalt erwischt.“
Innenminister: „Dimension, die wir in der Art und Weise noch nicht hatten“
Müller ist stellvertretender Vorsitzender im SPD-Ortsverein und im Landesparteirat. Er sei sehr engagiert in seinem Heimatort Waltershausen. Erst Anfang Februar organisierte er beispielsweise eine Demonstration gegen Rechtsextremismus.
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Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) ist entsetzt über den Anschlag auf seinen Parteifreund: „Das ist eine Dimension, die wir in der Art und Weise noch nicht hatten.“ Besonders besorgniserregend findet er, dass mit einem solchen Angriff der Tod von Menschen in Kauf genommen werde.
Anschläge auch in Suhl und Bleicherode

Der Angriff auf den Lokalpolitiker ist nicht der einzige in den vergangenen Tagen. An das Wahlkreisbüro von Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) in Bleicherode wurden Hakenkreuze geschmiert. Sie reagierte empört: „Gewalt und Zerstörung sind kein Protest. Sie richten sich gegen unsere Demokratie - und gegen Menschen.“
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In der Stadt Suhl wurden die Scheiben mehrerer SPD-Büros in Suhl eingeworfen - darunter auch bei dem des Bundestagsabgeordneten und Biathlon-Olympiasiegers Frank Ullrich. (mit Material von dpa)