Erste Schritte nach OP

Seltenes Meerjungfrauen-Syndrom: Ärzte gaben sie auf - doch Blaire (5) zeigt es allen

„Ich hatte Angst vor meinem Baby, als ich schwanger war.“ In der 12. Schwangerschaftswoche erfährt Noelle Spivey aus Texas, dass mit ihrem ungeborenen Baby etwas nicht stimmt. Die Ärzte diagnostizieren Sirenomelie, auch Meerjungfrauen-Syndrom genannt. Dabei handelt es sich um eine seltene angeborene Anomalie, wobei meist die untere Körperhälfte des Fötus verschmolzen ist. Die Ärzte glauben erst nicht, dass das kleine Mädchen überhaupt überleben würde, doch Blaire ist eine Kämpferin und zeigt es allen. Jetzt hat sie sogar ihre ersten Schritte gemacht. Wie das aussieht, sehen Sie im Video.
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"Es ist keine Frage, ob das Baby sterben wird, sondern wann"

Als Noelle Spivey von der Diagnose Sirenomelie erfährt, bricht für die werdende Mutter eine Welt zusammen. „Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, während wir dort waren. Der Arzt kam herein und sagte: 'Ihr Baby ist in einem kritischen Zustand. Es ist keine Frage, ob es sterben wird, sondern wann'“, erinnert sich Noelle im Gespräch mit Newsflare. Ein Schock für die Frau, die sich schon so lange ein Kind wünscht. Aber Noelle ist entschlossen, nicht aufzugeben. Während der gesamten Schwangerschaft wird sie engmaschig überwacht. "Die meisten Babys, bei denen das Meerjungfrauen-Syndrom diagnostiziert wird, entwickeln keine Niere, keinen Darm und keine Genitalien. Es ist beängstigend."

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Bei Sirenomelie, auch bekannt als Meerjungfrauen-Syndrom, handelt es sich laut medlexi um eine Fehlbildung der unteren Körperhälfte des Fötus, meist beginnend im Beckenbereich bis hin zu den Füßen. Heißt: Beine und Füße sind deformiert und je nach Schwere der Erkrankung nur ansatzweise vorhanden oder zusammengewachsen. Die Ursache ist trotz intensiver Forschung bisher unbekannt.

"Sie ist ein Wunder"

Per Notkaiserschnitt kommt die kleine Blaire in der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt. „Es war der glücklichste Moment meines Lebens“, sagt die stolze Mutter. Und erklärt weiter: „Sie wurde mit Lunge, Herz und Gehirn geboren – alles war normal. Aber sie hatte nur einen ihrer beiden Knochen in den Unterschenkeln.“ Unterhalb der Knie sind Blaires Schenkel miteinander verschmolzen. „Die Ärzte dachten, dass Blaire niemals laufen kann“, sagt Noelle. Mit 18 Monaten wird die Kleine schließlich sieben Stunden lang operiert, wobei dem kleinen Mädchen die Unterschenkel amputiert werden.

„Sie ist perfekt. Ich erzähle ihr, dass sie als Meerjungfrau geboren wurde“, so Mamam Noelle. Letzten Sommer bekommt Blaire ihre ersten Prothesen mit Füßen und hat jetzt tatsächlich ihre ersten Schritte gemacht.

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„Sie hat alle Hindernisse überwunden. Sie ist ein ganz normales Kind. Es ist toll, ihre Mutter zu sein“, schwärmt die 35-Jährige. Zwar habe Blaire immer noch einige gesundheitliche Komplikationen, aber Noelle weiß, wie „stark“ ihre Tochter ist. Sie habe auch schon mit Rollstuhltennis und Cheerleading begonnen. Mama Noelle hofft einfach „auf ein langes, glückliches und gesundes Leben“ für die Kleine. (kko)