Schon wieder Bären-Alarm in der Slowakei!

Braunbär irrt durch Wohnsiedlung und verletzt fünf Menschen – darunter ein Kind

Bär greift Menschen in der Slowakei an
Die slowakische Polizei veröffentlichte ein Foto des Bären, der durch ein Wohngebiet irrt und Menschen angreift.
Facebook/Polícia SR - Žilinský kraj

Erst stirbt eine Frau – jetzt gibt es mehrere Verletzte in der Slowakei!
Ein Braunbär verirrt sich mitten in bewohntes Gebiet und greift Menschen an – dieser Albtraum wird für die Einwohner von Liptovsky Mikulas plötzlich Realität. Am Sonntag (17. März) verletzt das Raubtier fünf Menschen, darunter auch ein Kind! Eins der Opfer habe bei der Bärenattacke beinahe ein Auge verloren, wie der Bürgermeister der slowakischen Stadt mitteilt. Es ist nicht der erste dramatische Vorfall mit einem Raubtier.

Bär durchquert Fluss und läuft bis zu einem Einkaufszentrum

Nach ersten Erkenntnissen hat der Bär wohl den Fluss Waag durchquert und sich dann in einer Wohnsiedlung verlaufen. Er wurde auch in der Nähe eines Einkaufszentrums gesehen. Während er durch die Stadt lief, griff er immer wieder Menschen an. Die Opfer erlitten Bisswunden oder Kratzer, wie Bürgermeister Jan Blchac der Agentur TASR sagte. Die Opfer im Alter zwischen zehn und 72 Jahren hätten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen können.

Lese-Tipp: Auge in Auge mit Wolf, Hirsch und Co.: Was tun, wenn ich einem Wildtier begegne?

Der angriffslustige Bär konnte nach seiner blutigen Tour durch Liptovsky Mikulas in ein Waldgebiet verscheucht werden. In der Stadt mit rund 31.500 Einwohnern am Fuße der Niederen Tatra (einem Gebirgszug in den Karpaten) kam ein Krisenstab zusammen. Das Tier soll jetzt abgeschossen werden. Die Polizei veröffentlichte ein Foto des Braunbären, der auf dem Bild gerade eine Straße entlangläuft.

Lese-Tipp: Italien killt „Problembären“: M90 bezahlte seine Neugier mit dem Leben

Wander-Touristin stürzt auf Flucht vor Bär in den Tod

Die Polizei warnt die Bevölkerung bei Facebook, aktuell besonders wachsam zu sein. Im gesamten Stadtgebiet seien jetzt mehr Patrouillen unterwegs als sonst, um das Gebiet besser zu überwachen. Bei allen scheint die Angst groß, dass der Bär noch mal wiederkommen könnte.

Erst am Freitag (15. März) gab es eine fatale Begegnung zwischen einem Braunbären und Menschen. Ein Wanderer-Paar stieß auf einer Tour im Tal Demänovska Dolina in der Nähe des Wintersportzentrums Jasna auf das Tier. Der Bär soll Jagd auf den Mann und die Frau gemacht haben. Die 31-jährige aus Belarus stürzte auf der Flucht vor dem Raubtier in den Tod.

Lese-Tipp: Nach Bärenangriff in Italien: 26-Jähriger stirbt beim Joggen

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Bären gehen Menschen normalerweise aus dem Weg

Die Touristin stürzte einen Abhang herunter und verletzte sich so schwer am Kopf, dass sie starb. Ihr Begleiter, der den Notruf abgesetzt hatte, konnte unversehrt aus dem Wald gerettet werden. Jasna liegt nur rund 17 Kilometer von Liptovsky Mikulas entfernt. Noch ist unklar, ob der gleiche Bär für beide Vorfälle verantwortlich ist. In beiden Fällen wird auch noch geprüft, ob es sich um ein männliches oder ein weibliches Tier handelt.

Lese-Tipp: Andreas Kieling von einem Bären skalpiert: "Hab ihm noch einen Fuß vom Stativ ins Maul gerammt"

Nach Studien des staatlichen Naturschutzes in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Prager Karls-Universität gibt es in der Slowakei rund 1.100 bis 1.200 freilebende Bären. Normalerweise gehen sie Menschen aus dem Weg, wenn sie diese rechtzeitig bemerken. Wenn es zu einem überraschenden Aufeinandertreffen kommt oder wenn Bärinnen ihre Jungen bedroht glauben, können sie aber auch angreifen. (jgr,mit dpa)

Nachrichten, die du brauchst. Geschichten, die dich packen. Infos, die dich weiterbringen. Ein Blick auf RTL.de – und du kannst immer mitreden!