So schützen Sie Ihr Tier
Immer mehr Fälle von Hundemalaria! Was Tierhalter jetzt wissen sollten
Ein winziger Biss, der tödlich sein kann: Die sogenannte Hundemalaria breitet sich aus. Übertragen wird die Krankheit durch Zecken. Wo sich die Zecke überall verbreitet und wie Sie Ihren Hund schützen können.
Immer mehr Fälle in Potsdam und Berlin
In Potsdams Tierarztpraxen häufen sich die Fälle schwerkranker Hunde. Alle mit den gleichen Symptomen, die anfangs schwer zu deuten sind. Und alle mit der Diagnose Babesiose. „Wir hatten zum Glück immer genug Zeit für die Behandlung, aber es gab schon Todesfälle in Potsdam“, erzählt die Tierärztin Michaela Ebeling der „MAZ“. Letztes Jahr allein habe sie zehn Fälle der parasitären Erkrankung in der Praxis behandelt, im Jahr davor sei es kein einziger gewesen „Gestorben ist bei uns noch kein Hund, aber zwei sind erblindet.“, erzählt sie weiter.
Lese-Tipp: Zecken-Gefahr in Deutschland wird immer größer - 175 Kreise gelten als Risikogebiete
Auch der Tierarzt Hannes Rabe berichtet der „MAZ“ von schlimmen Fällen in seiner Praxis. Zwei bis drei Hunde pro Woche seien im Dezember noch in seine Praxis gekommen. „Die hatten hohes Fieber“, erzählt er. Und weiter: „Wenn man übers Wochenende auf das Labor wartet, kann es zu spät sein.“
Aber was macht die Babesiose eigentlich?
Die Babesiose ist eine Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird. Parasiten gelangen von der Zecke in den Blutkreislauf der Hunde und zerstören dort die roten Blutkörperchen. Das kann zu Blutarmut und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Die Krankheit wird auch Hundemalaria genannt, weil ihre Symptome an Malaria erinnern.
Ist Ihr Hund auch betroffen?
Die Auwaldzecke, die die Krankheitserreger überträgt, wird manchmal auch Buntzecke oder Winterzecke genannt. Sie erkennen sie zum Einen an ihrem auffällig gemusterten, bunten Rückenschild. Außerdem kann diese Zeckenart besonders groß werden: Im vollgesogenen Zustand sogar bis zu zwei Zentimeter.
Laut Zepak (Zecken und ihre Pathogene im Klimawandel) hat sie sich in den letzten Jahren im Osten und Südwesten Deutschlands stark ausgebreitet. Betroffen sind vor allem das Saarland, Baden-Württemberg, Südhessen und das östliche Rheinland-Pfalz sowie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Zecke ist sogar schon aktiv, wenn das Thermometer über Null Grad klettert, ganz heiß mag sie es aber nicht und ist deshalb in den Sommermonaten weniger verbreitet.
Sie sitzt meistens auf Grashalmen und Stauden bis zu einer Höhe von 1,50 Meter und kann die gefährliche Babesiose übertragen.
Die Symptome
Wenn Sie bei Ihrem Hund eine Zecke gefunden und entfernt haben, sollten Sie ihn in den Tagen danach ganz genau beobachten. Verändert sich sein Allgemeinverhalten, hat er Fieber, frisst nicht richtig, verliert an Gewicht oder ist er träge? Das könnten erste Anzeichen für eine Babesiose sein.
Dabei entwickeln sich auch häufig blasse Schleimhäute oder eine Gelbsucht und der Urin verfärbt sich dunkelrot bis kaffeebraun. Dann am Besten ab zum Tierarzt – denn unbehandelt kann so eine Babesiose auch zum Tod führen.
Entdeckt der Tierarzt den Parasiten Babesia Canis durch einen Bluttest frühzeitig, ist die Erkrankung in der Regel gut behandelbar. Meistens muss zwei Mal im Abstand von zwei Wochen ein Parasitenmedikament unter die Haut gespritzt werden. Dadurch sterben die Parasiten ab. In manchen Fällen kann auch eine Bluttransfusion nötig sein. Meist erholen sich die Tiere aber wieder vollständig und können nach wenigen Tagen geheilt entlassen werden.
30 weitere Videos
Empfehlungen unserer Partner
So können Sie Ihren Hund schützen
Das A und O ist der Faktor Zeit, wenn Sie eine Zecke bei ihrem Vierbeiner entdeckt haben. Denn die Erreger werden nicht mit dem Biss der Zecke, sondern über den Speichel etwas zeitversetzt nach dem Biss übertragen. Je früher Sie die Zecke also entdecken und entfernen, desto geringer ist das Risiko, dass sich Ihr Hund mit Babesiose infiziert.
Lese-Tipp: So schützen Sie sich vor Zecken
Verhindern können Sie einen Zeckenbiss meist selbst mit speziellen Präparaten wie Duftstoffen, die auf das Fell des Hundes aufgetragen werden, nicht. Sprechen Sie am Besten mit Ihrem Tierarzt über geeignete Mittel, wie beispielsweise Tabletten oder spezielle Halsbänder. (cga)
*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn Sie über diese Links ein Produkt kaufen, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.