Mysteriöse Todesfälle in Australien
Familie mit Pilz-Menü vergiftet? Ex-Mann der Verdächtigen: Sie wollte auch mich umbringen

Unglück oder perfides Verbrechen?
Drei Menschen sterben, nachdem sie ein von Erin P. (48) gekochtes Pilz-Menü gegessen haben. Jetzt behauptet ihr Ex-Mann: Erin hat letztes Jahr auch schon versucht, ihn zu vergiften.
Knollenblätterpilze als Ursache für Vergiftung vermutet

Am 29. Juli kocht Erin P. in Leongatha (australischer Bundesstaat Victoria) für ihre Verwandten. Am Tisch sitzen ihre früheren Schwiegereltern Don und Gail P. (beide 70), Gails Schwester Heather W. (66) und deren Ehemann Ian W. (68). Es wirkt zunächst wie ein ganz normales Familienessen. Doch als die vier wieder nach Hause fahren, kommt alles anders.
Alle vier Gäste fühlen sich gegen Mitternacht unwohl. Sie müssen sogar ins Krankenhaus. Dann die erschütternde Nachricht der Ärzte: Sie gehen davon aus, dass sie durch den Verzehr von Knollenblätterpilzen eine Lebensmittelvergiftung erlitten haben. Gail und Heather sterben am Freitag nach dem Pilzessen, Don am Samstag. Ian W. schwebt noch immer in Lebensgefahr.
Und die Köchin Erin P.? Sie behauptet, "nichts getan" zu haben und könne sich "einfach nicht vorstellen, was passiert ist". Doch die Polizei vermutet Absicht. Und der Ex-Mann von Erin P. befeuert diese Theorie.
Australien: Ex-Mann von Erin P. glaubt, sie habe auch ihn töten wollen
Jetzt meldet sich Simon P., der Ex-Mann der 48-jährigen Erin zu Wort. Er war Medienberichten zufolge ebenfalls zu dem schicksalhaften Essen eingeladen, sagte aber in letzter Minute ab. Das Unglaubliche: Letztes Jahr wäre er fast an einer mysteriösen Darmerkrankung gestorben.
Simon P. vermute, dass seine Ex-Frau damals auch ihn vergiften wollte. Das erzählt ein Freund der Familie der australischen Herald Sun. "Er hat sich öfter mal ein bisschen unwohl gefühlt. Und das passierte oft dann, wenn er Zeit mit ihr verbrachte."
Was im Mai letzten Jahres geschah, beschreibt Simon P. in einem Social-Media-Beitrag so: "Ich bin zuhause zusammengebrochen und habe dann 16 Tage lang im künstlichen Koma gelegen.“ Er habe drei Notoperationen gehabt. Zweimal sei seine Familie gebeten worden, ins Krankenhaus zu kommenm um sich von ihm zu verabschieden. "Weil man nicht davon ausgegangen ist, dass ich überlebe", schreibt er weiter. Insgesamt habe er 21 Tage auf der Intensivstation verbracht.
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Tod durch giftige Pilze? Polizei beschlagnahmt verdächtiges Küchengerät
Steckt hinter dem schrecklichen Tod der Familienmitglieder Absicht? Um den mysteriösen Tod der drei Menschen aufzuklären, haben die Ermittler jetzt mehrere Gegenstände beschlagnahmt.
Auf einer Mülldeponie fanden sie Küchenzubehör, das möglicherweise zur Zubereitung der Pilze verwendet wurde. Aufnahmen von Überwachungskameras sollen Klarheit darüber bringen, welche Fahrzeuge dort hinfuhren.
"Wir werden eng mit medizinischen Experten und Toxikologen zusammenarbeiten", sagt Dean Thomas von der Polizei von Victoria. "In der Hoffnung, genau zu verstehen, was passiert ist – und der Familie Antworten geben zu können." (bst)